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Conchita Wurst tritt bei stern TV Anfeindungen entgegen: "Man muss mich akzeptieren, denn ich gehe nicht mehr weg"

Archivmeldung vom 15.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Tom Neuwirth als Conchita Wurst (2014)
Tom Neuwirth als Conchita Wurst (2014)

Foto: Ailura
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-at
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bei stern TV hat Conchita Wurst ihr erstes Interview in Deutschland nach dem Sieg beim Eurovision Song Contest gegeben - und hat deutlich gemacht, wie souverän sie mit den Beleidigungen und Anfeindungen der letzten Tage umgeht.

Dass der russische Rechtsnationalist Wladimir Schirinowski nach dem Sieg der Dragqueen von einer "grenzenlosen Empörung" und dem "Ende Europas" sprach und es als "Fehler" bezeichnete, dass "die sowjetische Armee Österreich freigegeben hat", sei für sie keine Beleidigung, sondern ein "schönes Kompliment", so Conchita Wurst. Denn: "Wenn eine ganze Nation Angst davor hat, dass ein junger schwuler Mann in Damenklamotten mit Bart so meinungsbildend ist, dass er eine ganze Gesellschaft zum Bersten bringt, kann ich das nur als Kompliment sehen."

Ähnlich bewertete Conchita Wurst auch die negativen Äußerungen aus Polen, mit denen Steffen Hallaschka sie während des Studiogesprächs konfrontierte: Wenn Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski ihren Sieg als "Beweis für den Verfall des modernen Europas" bezeichnet, dann sei das seine Meinung, die natürlich seine Berechtigung habe. Aber, so die Vollbart tragende Dragqueen: "Man muss mich nicht lieben, aber man muss akzeptieren, dass ich da bin. Denn ich gehe nicht mehr weg."

"Ich passe in keine Schublade, ich brauche die ganze Kommode."

Nach dem Sieg von Conchita Wurst in Kopenhagen hatte sich auch US-Popsängerin Cher zu Wort gemeldet: Auf Twitter stellte sie die Frage, "wie viele Tränen dieser Junge vergossen hat, bei dem Versuch, sich immer treu zu bleiben?" Dazu sagte Conchita Wurst bei stern TV: "Ich war immer anders. Und die Zeit, die ich gebraucht habe, um zu mir selbst zu finden, war schwierig, weil ich eine enorme Angriffsfläche hatte für alle."

Heute nehme sie sich deshalb "die Frechheit raus, alles zu leben, was ich möchte", sagte Conchita Wurst zu Steffen Hallaschka. "Ich passe in keine Schublade, ich brauche die ganze Kommode."

Quelle: STERN TV (ots)

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