Benjamin Piel: Lokaljournalismus muss mit Dogmen brechen
Archivmeldung vom 01.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttLokaljournalismus wird 20- bis 30-Jährige nicht mehr erreichen, wenn er so weitermacht wie bisher. Diese Mahnung spricht "Mindener Tageblatt"-Chefredakteur Benjamin Piel im "medium magazin" aus - und beschreibt sechs Dinge, die Redaktionen jetzt verändern müssen. Piels Beitrag ist Teil der Titelgeschichte, für die "medium magazin" 30 Fragen journalistischer Nachwuchstalente der "Top 30 bis 30" von Experten beantworten liess.
Benjamin Piel plädiert unter anderem dafür, "mit althergebrachten Relevanzdogmen zu brechen". Lokale Journalisten sollten ohne Angst vor Schleichwerbung über Geschäfte, Kneipen und Restaurants schreiben, weil viele Jüngere sich für dieses Umfeld interessierten. Auch sogenannte weiche Themen gehören für Piel vermehrt ins Lokale: "Für viele der 20- bis 30-Jährigen ist aber Work-Life-Balance ein großes Thema. Deshalb haben solche Themen wie auch Familie/Beziehung/Kinder eine hohe Bedeutung, sind aber zu häufig unter den Newsdesk gefallen."
Piel gewann 2014 den Theodor-Wolff-Preis und war 2012 selbst unter den Top 30 bis 30. In diesem Jahr übernahm er den Chefposten beim "Mindener Tageblatt". Im "medium magazin" fordert er seine Zunft auch auf, normale Menschen statt Honoratioren wie Bürgermeister ins Zentrum der Berichterstattung zu stellen. Und schließlich brauche es in allen Lokalredaktionen Mitarbeiter verschiedener - auch aus der jungen Altersgruppe.
Der Beitrag von Benjamin Piel ist Teil des großen Generationendialogs zum Titelthema "Was hat Zukunft" in "medium magazin" 06/2018, Seiten 16 bis 23. Weitere Themen darin u.a.: "Journalismus der Dinge", Debatte um die Nationalitätennennung von Tätern in Berichten, Blockchain-Modelle für Medien, Change-Anforderungen an Journalisten, Wolf Schneiders neue Sprachkritik, Special Umwelt & Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt "Nature Writing" sowie eine16-seitige Werkstatt "Erfolgreich gründen" und die 24seitige Sonderedition "Journalistin 2018" mit der neuen WDR Chefredakteurin (TV) Ellen Ehni zu den #metoo-Vorwürfen im WDR und zu ihren künftigen Prioritäten.
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Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)