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Joachim Meyerhoff: "Seit ich Kinder habe, muss ich oft weinen"

Archivmeldung vom 09.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Joachim Meyerhoff als Kreon in Antigone, Burgtheater 2015
Joachim Meyerhoff als Kreon in Antigone, Burgtheater 2015

Foto: Christian Michelides / Burgtheater
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Seit ich Kinder habe, muss ich oft weinen. Sie brauchen nur was zu basteln oder 'Papa, du bist der Beste' zu schreiben - und schon kommen mir die Tränen", sagt Joachim Meyerhoff im Interview mit der neuen Zeitschrift PSYCHOLOGIE bringt dich weiter (Ausgabe 04/16). Das habe auch mit Schuldgefühlen zu tun, zwei der Kinder stammen aus einer früheren Beziehung. "Ich weine also auch, wenn ich mir mit einer meiner Töchter so eine romantische Komödie ansehe, in der geschiedene Eltern am Ende wieder zusammenfinden. Diese fast bösartige Sentimentalität, ich kann mich nicht dagegen wehren. Jedes Mal denke ich: 'Ich falle nicht mehr darauf rein' - und dann haut`s mich doch wieder um", so der 49-Jährige.

Verunsicherung empfinde Meyerhoff, der nach 25 Jahren als Schauspieler erst mit über 40 zu seinem zweiten Beruf als Autor gekommen ist, in größeren Gesellschaften: "Sobald ich mit mehr als einer Person zusammen bin, wird es schwierig für mich. Ich kann völlig verstummen, wenn ich bei einem Fest oder einem Essen zwischen Leuten sitze, die über verschiedene Themen sprechen", erzählt der Schriftsteller und sagt von sich selbst: "Ich war nie sehr sozial." Auch virtuell suche er keine Kontakte. "In puncto Social Media bin ich natürlich ein echter Neandertaler. Ich habe nicht das geringste Bedürfnis nach dieser Form von Verbundenheit mit der ganzen Welt."

Dummheiten mache der gebürtige Homburger nicht. "Ich bin ein sehr beherrschter Mensch. Ganz schön langweilig, was? Ich hab auch lange gebraucht, um mich damit abzufinden", erzählt der erfolgreiche Schauspieler. "Als Kind habe ich schon sogenannte dumme Sachen gemacht. So habe ich mich und den Hund mal geschnitten, um Blutsbrüderschaft zu schließen. Ich habe noch immer eine Narbe an der Hand", sagt Joachim Meyerhoff im Interview mit der neuen Psychologie-Zeitschrift.

Quelle: PSYCHOLOGIE bringt dich weiter (ots)

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