Aktuelle Umfrage: Zu viele Politiker-Statements und Negativ-Meldungen nerven bei der "Tagesschau"
Archivmeldung vom 08.04.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFür rund neun Millionen Menschen beginnt mit der "Tagesschau" um 20 Uhr der Fernsehabend. Doch was stört die Zuschauer an der Nachrichtensendung? Das hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid (1.006 Befragte) im Auftrag der Programmzeitschrift auf einen Blick (Heft 16/2015) ermittelt: Knapp ein Drittel (29 Prozent) aller "Tagesschau"-Zuschauer sind von zu vielen Politiker-Statements genervt. Ebenso viele (29 Prozent) bemängeln zu viele Negativ-Meldungen. "Dass die Nachrichten immer wieder von Negativ-Meldungen geprägt waren, war aufgrund der gravierenden Entwicklungen im Ausland unvermeidbar. Dennoch ist es unser Bemühen, Positivbeispiele in die Berichterstattung aufzunehmen", kommentiert Christian Nitsche, Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell, das Umfrageergebnis.
In Ostdeutschland vermissen 31 Prozent der Umfrageteilnehmer mehr Themen aus Deutschland. Im Westen sind dies 24 Prozent. Besonders weit klafft das Meinungsbild zwischen Ost und West in punkto Auslandsberichterstattung auseinander: Während 26 Prozent der Ostdeutschen meinen, dass die "Tagesschau" zu viele Berichte aus dem Ausland bringt, teilen diese Auffassung im Westen nur 13 Prozent.
Jeder fünfte TV-Zuschauer (20 Prozent) der Generation 60plus kritisiert die unverständliche Sprache der Nachrichtensendung. Und jedem vierten Schüler (26 Prozent) sind die "Tagesschau"-Themen zu kompliziert. Hierzu Nitsche: "Der Zuschauer sollte auch einem Bericht zu einem komplexen Thema gut folgen können. Dies ist eine unserer journalistischen Herausforderungen als Nachrichtenredaktion. Hinweise, wo uns dies aus Sicht der Zuschauer nicht in ausreichendem Maß gelungen ist, nehmen wir sehr gerne auf."
"Was stört Sie an der Tagesschau?" - Das Umfrage-Ranking auf einen Blick:
- Zu viele Politiker-Statements (29,2 %)
- Zu viele Negativ-Meldungen (28,6 %)
- Zu wenig Themen aus Deutschland (25,1 %)
- Zu viel Sport (20,2 %)
- Zu wenig Berichte aus dem Ausland (16,1 %)
- Zu viele Berichte aus dem Ausland (15,7 %)
- Zu wenig Sport (15,0 %)
- Unverständliche Sprache (13,0 %)
- Eingangsmusik (12,0 %)
- Zu komplizierte Themen (11,2 %)
- Zu viele Themen aus Deutschland (5,4 %)
- Zu große Bilder und Grafiken (5,0 %)
Quelle: Bauer Media Group, auf einen Blick (ots)