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Judith Holofernes plant das Nichtstun im Arbeitsalltag ein

Archivmeldung vom 10.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Judith Holofernes (2015)
Judith Holofernes (2015)

Von 2015-10-14 - https://www.flickr.com/photos/leander_wattig/22385855686/in/album-72157657896640694/, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45041680

Sängerin Judith Holofernes trägt in ihren Terminkalender feste Zeiten ein, in denen sie bewusst nichts tut. "Für mich ist das Nichtstun tatsächlich eine ganz wichtige Seelenpflege und wichtig für meinen Beruf", sagte die 40-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Aus-dem-Fenster-gucken, Spazierengehen und Nichtstun seien ihre liebsten Hobbies, und Letzteres schreibe sie sich mittlerweile "knallhart in den Arbeitstag".

"Wenn man einmal kurz innehält und die Schnauze hält, merkt man, was man eigentlich alles gar nicht machen muss", sagte die ehemalige Frontfrau der Band "Wir sind Helden", die gerade ihr zweites Soloalbum "Ich bin das Chaos" veröffentlicht hat. Den Titel des Albums meint sie übrigens ganz wörtlich: "Wenn ich mich nicht total zusammenreiße, dann sieht es bei mir aus wie bei Hempels unterm Sofa."

Ihre Mutter sei damals, als die Band "Wir sind Helden" durchstartete, sehr beeindruckt gewesen, wie sie sich plötzlich zusammengerissen habe, sich zu organisieren lernte und eben nicht mehr überall ihre Sachen liegen ließ. "Als Kind kam ich auch gerne mal nur mit einem Schuh aus dem Ferienlager", berichtete die Sängerin. Was ihr "inneres Chaos", also ihr Gefühlsleben betrifft, ist die Buddhistin, die das Meditieren liebt, hingegen ziemlich gut sortiert: "Inzwischen ist es so, dass ich in konzentrischen Kreisen nach außen hin chaotischer werde, aber im Zentrum recht aufgeräumt bin."

"Charlotte Atlas", "Die Leiden der jungen Lisa", "Oh Henry" - auch auf ihrem neuen Album singt Judith Holofernes über Menschen, die nach real existierenden Freunden klingen - und es manchmal auch sind. Allerdings: "Den echten Namen zu benutzen - diesen Fehler habe ich seit 'Aurélie' nicht mehr gemacht." Der Song über die Französin, die sich damit schwer tut, einen deutschen Mann kennenzulernen, war einer der großen Hits der Band "Wir sind Helden".

Der Freundschaft hat das Lied allerdings nicht geschadet: "Ja, wir sind immer noch befreundet", sagt die 40-Jährige. "Und mein Lied hat auch wie eine Art Voodoo funktioniert: Zwei Wochen später hat Aurélie den deutschen Mann kennengelernt, mit dem sie heute noch zusammen ist." Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Soloalbums lautet Holofernes' "derzeitiges Großprojekt": Anschaffung eines Haustiers.

Obwohl sie Allergikerin ist, wünscht sich die Sängerin sehnlichst einen Hund. Als Kind habe sie viele Tiere gerettet und eigentlich immer Tiere zu Hause gehabt. "Inzwischen bin ich gegen alles allergisch, aber tapfer auf der Suche nach einem Hund, den ich vertrage, und google Nächte lang Allergikerhunde", sagte die Sängerin.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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