Lindenberg will eigenen Müll nicht heruntertragen
Archivmeldung vom 01.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUdo Lindenberg (70) sehnt sich noch immer nicht nach einem Leben außerhalb des Hotels - das sei genau das richtige für ihn. "Ich habe meine Ruhe, wenn ich will, und ich habe ordentlich Action. Ich muss meinen Müll nicht persönlich heruntertragen. Es gibt ja diesen berühmten Spruch: Hätte Bach seinen Müll heruntergetragen, hätte er so manche Kantate nicht geschrieben", sagte der Sänger im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Seine Texte schreibe er unterwegs. Sie kämen "irgendwann angeflogen". "Manchmal weiß ich auch nicht, wo das herkommt, aus der Tiefe des Weltalls, und ich werde da zu einer Art Werkzeug der Literatur. Ich sehe mich dann zum Kuli greifen und auf Bierdeckel schreiben. Und ich gucke darauf und denke, das ist ja so genial, das kann ich gar nicht alleine getextet haben. Das kommt von irgendwoher, irgendwelche guten Geister schreiben da mit." Auch beim Joggen alleine um Mitternacht auf unbekannten Strecken in teils unbekannten Städten reflektiert er die Texte und Ideen. "Ich kann da gut Denke-Denke machen." Am 5. Dezember wird Lindenberg zum "Düsseldorfer des Jahres" gekürt.
Lindenberg wünscht sich politische Haltung von Helene Fischer
Udo Lindenberg würde sich gerade aus der Schlagerecke mehr politische Botschaften wünschen. "Wenn von Helene Fischer auch mal ein Statement käme gegen Rechtspopulismus. Aber es gibt viele, die äußern sich prinzipiell gar nicht, die sagen, wir sind reine Entertainer, wir machen nur Unterhaltung nach dem Motto: Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino, vergiss die Welt da draußen", bemängelt der Sänger im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Am 5. Dezember wird Lindenberg auch wegen seines Engagements gegen Rassismus und für Toleranz zum "Düsseldorfer des Jahres" gekürt. Doch es gebe auch einige, die Haltung zeigten, sagt er: "Grönemeyer zum Beispiel, BAP, Niedecken, die Toten Hosen, Jan Delay, Clueso."
Quelle: Rheinische Post (ots)