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TV-Moderator Jan Böhmermann fordert einen Generationswechsel im deutschen Fernsehen: "An uns führt kein Weg vorbei"

Archivmeldung vom 31.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jan Böhmermann (2012)
Jan Böhmermann (2012)

Foto: User:FRZ
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Jan Böhmermann zieht es ins Hauptprogramm. Den Spartenkanal ZDF.Kultur, auf dem er die Talkshow Roche&Böhmermann moderiert, hält der TV-Macher eher für eine Art "Warmhalteplatte". "Das Ziel ist RTL, 20.15 Uhr, Samstagabend", so Böhmermann im Interview mit dem Medienmagazin journalist.

Der 31-Jährige gehört zu einer Riege junger Fernsehmacher, die derzeit zwar in Spartensendern auf sich aufmerksam machen, im Hauptprogramm allerdings nur selten eine Chance bekommen. Mit dieser Rolle wolle er sich jedoch nicht zufriedengeben. "Wir wollen nicht darauf warten, dass die Alten wegsterben und dann erst ihre Plätze einnehmen", so Jan Böhmermann. "Wir wollen uns selber in die Bulldozer setzen."

Das Fernsehen verschwende zu viel Sendeplatz mit "Egalem" und nehme so in Kauf, dass sich immer mehr junge Menschen von dem Medium abwenden. "Wir haben eine Vorstellung, wie Fernsehen aussehen muss, damit es Leuten unserer Generation gefällt." Das Medium Fernsehen sei nicht schlecht, "aber die Inhalte sind schlecht. Heute holt es niemanden mehr hinter dem Ofen hervor, wenn man sagt: Ich kenne Jennifer Lopez aus Malibu."

Böhmermann ist optimistisch, dass es zu einem Generationswechsel kommt. "An unserem Schattenkabinett führt kein Weg mehr vorbei. Man kann uns nicht einfach überspringen, wenn das Fernsehen weiter bestehen soll." Böhmermann hat in seiner Karriere schon einige Rückschläge und Niederlagen einstecken müssen und steht dem Medium deshalb grundmisstrauisch gegenüber. "Aber ich sehe zum ersten Mal, dass es Möglichkeiten gibt, im Fernsehen etwas zu bewegen."

Quelle: Journalist (ots)

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