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Die Nutzung des UHF-Bandes in der digitalen Welt: Die Wahrheit über den "Mobilfunkmythos"

Archivmeldung vom 27.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach einer heute von Oliver & Ohlbaum Associates Ltd. und DotEcon Ltd. veröffentlichten Studie gibt es gewichtige ökonomische Gründe dafür, warum ein reiner Marktansatz zur Verteilung des UHF-Spektrums versagen dürfte.

Europäische Rundfunkveranstalter ** appellieren daher an die Politik, bei der Entscheidung über die künftige Nutzung des UHF-Bandes besondere Vorsicht walten zu lassen.

Die Studie zeigt, dass der gesellschaftliche Mehrwert (Public Value) des terrestrischen Rundfunks*** vernachlässigt würde, wenn der Zugang zu Rundfunkfrequenzen dem freien Wettbewerb überlassen bliebe. Darüber hinaus würde das empfindliche Gleichgewicht und die Stärke der europäischen Rundfunklandschaft sowie der europäischen Film- und Fernsehindustrie nachhaltig geschädigt - zum Nachteil der Verbraucher.

Der "Mobilfunkmythos" wird durch die Studie enttarnt: Sie zeigt, dass der Mehrwert, den eine Nutzung des UHF-Bandes durch andere Dienste als Rundfunk schaffen würde, vergleichsweise gering ausfallen würde und dass die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus mobiler Dienste wie z. B. mobiler Telefondienste zweifelhaft ist. Mobilfunkunternehmen stehen bereits jetzt große und ausreichende Frequenzbereiche außerhalb des UHF-Bandes zur Verfügung.

Die Studie macht die Schwächen eines Geschäftsmodells für mobiles Breitband in ländlichen Gegenden im UHF-Bereich deutlich. Andere bereits für Mobilfunk gewidmete Frequenzbänder sind besser geeignet, um "echte" Breitbanddienste in ländlichen Regionen anzubieten.

Die Rundfunkveranstalter begrüßen die Empfehlung der Studie ****: "Einzelne nationale Märkte benötigen eine kritische Masse von digitalem terrestrischen Rundfunk, um einen voll funktionierenden, entwicklungsfähigen und universellen Rundfunkmarkt zu gewährleisten."

Ergänzung:

* Mobilfunk/Mobile bedeutet in diesem Zusammenhang mobile Dienste, die senden und empfangen; nicht gemeint ist mobiler Rundfunk, der nur sendet.

** Folgende Organisationen sind mit der Bezeichnung "Europäische Rundfunkveranstalter" gemeint: AER, ARD, Canal+, EBU, five, france télévisions, Lagardère Active, ProSiebenSat.1 Media AG, RTL Group and VPRT.

*** Digital terrestrisches Fernsehen, d. h. digitales Fernsehen über Antenne, ist der wachstumsstärkste Übertragungsweg für Fernsehen in Europa; diese Übertragung kann nicht durch andere Übertragungswege ersetzt werden.

**** Die Studie und ein Executive Summery in deutscher Sprache ist unter folgenden Links abrufbar: http://www.ebu.ch/spectrum und http://www.vprt.de

Quelle: VPRT

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