Bestsellerautor Ferdinand von Schirach: Der erste Eindruck täuscht meist
Archivmeldung vom 06.04.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer bekannte Strafverteidiger und Bestsellerautor Ferdinand von Schirach (48) ist durch seinen Beruf vorsichtiger bei der Beurteilung von Menschen geworden. "Die Wahrheit ist nicht das, was wir sehen", sagte der Jurist im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung".
Wenn man lange als Strafverteidiger arbeite, werde einem klar, dass die meisten Einschätzungen falsch seien: "Der Mann neben Ihnen im Café, dem der Sabber aus dem Mund läuft und der unangenehm riecht, ist kein Obdachloser. Dieser Mann ist ein Hochschullehrer für Quantenmechanik, sein Vermögen hat er den Ärzten ohne Grenzen geschenkt. Und der freundliche Blumenhändler, bei dem Sie die Tulpen kaufen, hat vor 15 Jahren seine Frau umgebracht", so Schirach.
Das ZDF zeigt von Sonntag an Kurzgeschichten aus Schirachs Erzählband "Verbrechen". Sie basieren auf Fällen aus der Kanzlei des 48-Jährigen.
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)