Zeruya Shalev: "Frauen können die Dinge zum Besseren bewegen"
Archivmeldung vom 17.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls Kind hatte Zeruya Shalev, 56, den immer gleichen Albtraum: Der erste, im Krieg gefallene Mann ihrer Mutter kommt doch zurück, "und meine Mutter verlässt mich und meinen Vater, um mit ihm zu leben"." Denn die Trauer um ihre verstorbene Jugendliebe ließ Shalevs Mutter nie ganz los. "Es ist ein quälendes Paradox, dass ich mein Leben seinem Tod, ihrer Katastrophe verdanke", sagt die israelische Star-Autorin in der neuen Ausgabe des Magazins BRIGITTE (Ausgabe 20/15). Die tragische Geschichte ihrer Mutter inspirierte Shalev zu ihrem neuen Roman "Schmerz", in dem sie der Frage auf den Grund geht, ob man Versäumtes noch in der Mitte des Lebens nachholen kann.
Shalev, die mit ihrer Familie in Jerusalem lebt, hat sich nach dem Gaza-Krieg der Bewegung "Women Wage Peace" angeschlossen. "Uns Frauen", sagt sie, "vereint die Überzeugung, dass der Frieden die höchste Priorität haben muss, unabhängig von politischen Anschauungen. Wir werden nicht lockerlassen, damit Ministerpräsident Netanjahu die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern und anderen arabischen Staaten wieder an die erste Stelle auf seiner Agenda hebt." Sie ist überzeugt davon, "dass Frauen die Dinge in ihrem Land zum Besseren bewegen können: "Wir Frauen sind toleranter, weniger aggressiv, und darin liegt die Chance."
Am 17. Oktober wird sich Zeruya Shalev auf der Frankfurter Buchmesse den Fragen von BRIGITTE-Chefredakteurin Brigitte Huber stellen (13 bis 14 Uhr auf der Open Stage). Am selben Tag ist von 15 bis 15:30 Uhr Jenny Erpenbeck mit ihrem neuen Roman "Gehen, ging, gegangen" (Knaus) im Lesezelt zu Gast bei BRIGITTE LIVE. Am 18. Oktober spricht Brigitte Huber von 12 bis 12.30 Uhr mit Charlotte Link. Die Königin des Spannungs-Romans hat gerade "Die Betrogene" (Blanvalet) veröffentlicht. Weitere Informationen unter www.brigitte.de/LIVE.
Quelle: Gruner+Jahr, BRIGITTE (ots)