ARD-Vorsitzenden Monika Piel: "Web-TV der Verlage ist nicht genehmigtes Fernsehen"
Archivmeldung vom 20.07.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittApp-Klage, Haushaltsabgabe und Top-Personalien: Monika Piel hat viel zu tun. Mit der Verpflichtung von Thomas Gottschalk landete die ARD-Vorsitzende einen Coup. "Er ist einer der ganz Großen der deutschen Fernsehunterhaltung", sagt die 60-Jährige. Im MEEDIA.de-Interview spricht sie über ihre ersten sechs Monate im Amt, kritisiert das Bewegtbild-Engagement der Verlage im Netz und gibt sich im Streit um die Tagesschau-App selbstbewusst: "Ich habe Zweifel, dass die App-Klage Erfolg hat."
Die WDR-Intendantin bedauert jedoch die juristische Auseinandersetzung. "Ich weiß auch nicht, wieso da immer die Rede von Expansion ist. Wir haben in der ARD zwei Apps am Start, und zwar die Tagesschau- und die Sportschau-App. Schauen Sie doch mal, wie viele kostenlose Informations-Apps es gibt - übrigens auch von Verlagen, die selber klagen. Im Bereich Sport gibt es hundert kostenlose Apps."
Gleichzeitig weist die 60-Jährige darauf hin, dass auch die öffentlich-rechtlichen Sender gegen die Verlage vorgehen könnten: "Umgekehrt beobachten wir seit langem, ohne bisher etwas dagegen unternommen zu haben, dass die Verlage Fernsehen im Netz machen. Dieses Web-TV ist nicht genehmigtes Fernsehen, weil die Verlage bei der Verbreitung von Rundfunkinhalten im Netz unheimlich viele Auflagen erfüllen müssten."
Quelle: Meedia (ots)