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Gruner + Jahr betrauert den gewaltsamen Tod von Henri-Nannen-Preisträger Hrant Dink

Archivmeldung vom 19.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gruner + Jahr trauert um den armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink, der heute von Unbekannten auf offener Straße in Istanbul erschossen wurde. Hrant Dink, 52, hatte im vergangenen Jahr den Henri-Nannen-Preis für Pressefreiheit 2006 verliehen bekommen.

Dink war Chefredakteur der zweisprachigen türkisch-armenischen Wochenzeitung "Agos", die sich für eine Aufarbeitung der Geschichte der armenischen Minderheit in der Türkei und eine Annäherung der beiden ethnischen Gruppen einsetzt. In seiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit für "Agos" war Hrant Dink stets das Ziel von heftigen Anfeindungen türkisch-nationalistischer Gruppen. Erst im vergangenen Jahr war das Urteil einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung wegen "Beleidigung des Türktums" gegen ihn vom Obersten Gerichtshof der Türkei bestätigt worden.

Dr. Bernd Kundrun, Vorstandsvorsitzender von G+J: "Die Ermordung Hrant Dinks erfüllt uns mit Bestürzung und Trauer. Hrant Dink war ein Journalist aus Leidenschaft und Überzeugung, der mit großem Einsatz für eine freie Meinungsäußerung der armenischen Minderheit in der Türkei stritt. Sein unermüdliches Streben nach Aufklärung und Verständigung hat er letztlich mit dem Leben bezahlen müssen. Der gewaltsame Tod von Hrant Dink zeigt, dass auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Pressefreiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sehen es daher als Pflicht an, uns weiterhin für die Pressefreiheit einzusetzen und eine breite Öffentlichkeit für den Kampf für die freie Meinungsäußerung zu schaffen."

Quelle: Pressemitteilung Gruner + Jahr

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