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Immer mehr lokale US-Zeitungen geben auf

Archivmeldung vom 18.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Hermsdorf, pixelio.de
Bild: Andreas Hermsdorf, pixelio.de

Seit 2004 haben mehr als 1.800 US-Zeitungen schließen müssen. Daraus resultierten immer mehr sogenannte "Nachrichtenwüsten", also Bereiche, in denen es wenig oder gar keine lokale Berichterstattung mehr gibt. Die Abdeckung wichtiger lokaler Themen wie Steuern, Zonierung und Bildung nimmt deshalb stark ab. Das zeigt eine aktuelle Studie von Forschern der University of North Carolina School of Media and Journalism.

Wichtige lokale Themen

"Die Menschen, die am wenigsten Zugang zu lokalen Nachrichten haben, sind oft am verwundbarsten - nämlich die Ärmsten, die am wenigsten gebildeten Menschen und jene, die am isoliertesten sind", schreiben die Studienautoren in ihrem Report. Während die USA zwar immer noch 7.100 "überlebende" Zeitungen haben, sind viele nicht mehr in ihrem früheren Ausmaß existent. Die meisten werden laut den Forschern mitterweile mit reduziertem Personal und weitaus weniger Redaktionsressourcen geführt.

"Trotz einer Fülle von nationalen und globalen Online-Nachrichten nimmt die Abdeckung wichtiger lokaler Themen ab", betonen die Studienautoren. Es würden zwar trotzdem einige Anstrengungen unternommen, um die Lücke zwischen Fernsehjournalisten oder digitalen Seiten zu schließen, die meisten von ihnen seien jedoch auf Ballungszentren konzentriert. "Wir müssen sicherstellen, dass alles, was die Lokalzeitungen des 20. Jahrhunderts ersetzt, denselben gemeinschaftsbildenden Funktionen dient", heißt es im Studienbericht.

Verkauf an "die Großen"

Die Hälfte der 3.143 Bezirke in den Vereinigten Staaten hat den Forschern zufolge nur noch eine Zeitung, meistens eine kleine Wochenzeitung, und fast 200 Bezirke haben überhaupt keine lokale Zeitung mehr. Dies mache es sehr schwer, Bürger ausreichend auf dem Laufenden zu halten. Mehr als die Hälfte aller Zeitungen in den USA haben im abgelaufenen Jahrzehnt den Besitzer gewechselt und die größten 25 besitzen ein Drittel aller Zeitungen. "Es ist nicht überraschend, dass die Anzahl der unabhängigen Eigentümer in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, da Familien das Handtuch geworfen und an die Großen verkauft haben", resümiert Studienautorin Penelope Abernathy.

Quelle: www.pressetext.com/Sabrina Manzey

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