Autorin und Bloggerin Ronja von Rönne spricht darüber, wie sehr ihr Hass und Druck zusetzt
Archivmeldung vom 06.02.2019
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Freigeschaltet durch André Ott"Und dann ging nichts mehr. Depression, ausgebrannt, weitermachen, Zweifel, wegfeiern, Selbsthass, alles hat sich verbündet", hat Ronja von Rönne vor ein paar Tagen auf Insta gepostet. Als das Frauenmagazin EMOTION die 27-Jährige drei Wochen zuvor zu Interview und Fototermin traf (Ausgabe 3/19 ab morgen im Handel, www.emotion.de), hatte sie gerade eine Erkältung überwunden.
Jetzt hat die Schriftstellerin und Moderatorin die Reißleine gezogen und ist in einer Klinik, womit sie offensiv umgehen möchte, wie sie im Austausch mit EMOTION sagt. Ronja von Rönne hat trotz ihres Erfolgs für ihre Texte auch viel Hass und Häme einstecken müssen. "Das setzt mir zu", erzählt die Bloggerin und wie sie versucht, sich zu schützen: "Inzwischen nehme ich Hass nur noch von Leuten Ernst, mit denen ich meinen Geburtstag feiern würde. Das war eine Entscheidung, die ich treffen musste, sonst wäre ich unter dieser Masse zusammengebrochen."
Grundsätzlich genießt Ronja von Rönne den direkten Kontakt zu ihren Lesern, doch auch hier hat sie bereits die Schattenseiten des Rampenlichts kennengelernt: "Man schreibt ja genau für solche Begegnungen, die sind dann auch eine Form von Intimität. Die leider auch oft falsch verstanden wird. Denn manche glauben, sie hätten mich jetzt voll verstanden und könnten mich deshalb stalken. Die stehen dann vor meiner Wohnungstür und wollen mich retten", erzählt die "Sudelheft"-Bloggerin. Besonders ärgert sie ein Fall, in dem es ein Stalker geschafft hat, "dass ich Zeit und Geld investieren musste, um ihn wieder loszuwerden, was bis heute noch nicht so richtig gelungen ist".
Im Interview erzählt sie, wie sehr ihr in Berlin die Nähe zur Natur fehlt: "Ich vermisse es, einfach in den Garten gehen zu können. Eigentlich muss ich so reich werden, dass ich mir eine Stadtvilla leisten kann." Würde sie der Hauptstadt sogar wieder den Rücken kehren?: "Wenn ich meine Lieblingsmenschen einpacken und mit nach Bayern nehmen könnte, würde ich nicht zögern." Das heimische Grassau am Chiemsee bleibt ihr Rückzugsort: "Ich weiß, da steht dieses Häuschen meiner Familie und im Notfall kann ich mir da in meinem alten Kinderzimmer die Decke über den Kopf ziehen."
Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)