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Philosoph Precht: Pflegekräfte die Helden unserer Zeit - aber leider Helden für zwei Monate

Archivmeldung vom 18.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Richard David Precht (2018)
Richard David Precht (2018)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Für die Zeit nach der Corona-Krise wünscht sich Philosoph und Publizist Richard David Precht eine Modernisierung der Gesellschaft. "Ich möchte nicht in eine Realität zurückkehren, in der Menschen, die die harten, aufopferungsvollen Pflegeberufe machen, so schlecht bezahlt werden wie in Deutschland", sagte Precht in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ich finde, es ist die verdammte Pflicht, sich vonseiten der Politik darüber Gedanken zu machen, wie man daran was ändert."

Die Frage der gerechten Bezahlung beschäftige Deutschland schon länger, doch jetzt werde "ein Loblied" auf die Pflegekräfte gesungen, sie seien die "Helden unserer Zeit. Aber das sind leider Helden für zwei Monate", sagt der Philosoph.

Außerdem sorgt sich Precht um das Klima und sieht die Möglichkeit, auch nach der Krise nachhaltiger zu leben. Ein Beispiel dafür sei der "überbordende Kreuzfahrttourismus mit all den Umweltschäden, die er anrichtet". Für ihn wäre es "eine schöne Vorstellung, wenn es den nicht mehr gäbe".

Für den einzelnen Menschen sei die aktuelle Situation eine Chance, über das eigene Leben nachzudenken und es womöglich zu ändern. "Es gibt Leute, die den Zustand gar nicht so übel finden, nicht pausenlos unterwegs zu sein, sei es mit dem Auto oder im Flieger", sagte Precht. Auch Homeoffice hätten viele für sich entdeckt. Diese Zeit werde bei den meisten Menschen "Spuren" hinterlassen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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