Kostenfalle APA PictureDesk
Archivmeldung vom 13.10.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Verwendung von Fotos im Internet kann teuer werden, vor allem dann, wenn Urheberrechte verletzt oder Quellenangaben verschwiegen werden. Im vergangenen Jahr machte die internationale Bildagentur Getty Images (www.gettyimages.de) mit einer Serie von Abmahnungen von sich reden.
Betroffen waren Portale jeder Größenordnung, die ohne Genehmigung kostenpflichtige Fotos von Getty Images übernommen hatten.
Die Internet-Community weiß: Die Verwendung von Fotos ist nur dann erlaubt, wenn dies vom Urheber oder Eigentümer ausdrücklich erwünscht ist - so etwa bei Fotos zu Pressemittteilungen. Daneben gibt es Royalty-Free-Datenbanken, die eine Verwendung ihrer Fotos im Internet gegen geringe Flatfees erlauben - oft im Cent-Bereich, manchmal sogar kostenfrei, wie bei http://www.pixelio.de/.
Viele etablierte internationale Bildagenturen verlangen, sofern der Kunde keine laufende Vereinbarung hat, für die einmalige Internet-Nutzung zwischen 35 und 90 Euro - in der Größe von 300 x 200 Pixel. Der PictureDesk der Austria Presse Agentur liegt hier mit 150 Euro weit darüber. Die unerlaubte Nutzung eines Fotos im Internet kostet bei der APA sogar 750 Euro.
Diese Erfahrung machte die Redaktion von pressetext nach einem Bericht über das Rechtsverständnis der APA im Zusammenhang mit der Beschäftigung freier Mitarbeiter http://pressetext.at/news/090907031/ . Nachdem die Meldung mit einem von der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Der Standard" http://derstandard.at/fs/1250691842752/ übernommenen Foto von APA-Geschäftsführer Peter Kropsch bei pressetext erschienen war, flatterte eine Rechnung in Höhe von insgesamt 900 Euro ins Haus.
Diese Vorgangsweise der APA ist nicht nur wegen der vergleichsweise hohen Fotokosten im Unterschied zu anderen Agenturen zu hinterfragen, sondern auch deshalb, weil es sich um ein Foto des APA-Geschäftsführers handelt, das die APA selbst aufgenommen hat. Anstatt dieses Foto als Eigenwerbung kostenfrei zur Verfügung zu stellen, sorgt die APA hier für eine zusätzliche Einnahmequelle.
Vor diesem Hintergrund stellt der Fotodienst von pressetext all jenen Medien, die keine Vereinbarung mit der APA über die Nutzung von APA PictureDesk-Fotos haben, aber Fotos von Peter Kropsch benötigen und sich die Fotokosten sparen wollen, Fotomaterial kostenfrei zum Download bereit. Die Fotos http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2936/ wurden im Rahmen der Medientage Wien 2009 aufgenommen und sind Teil eines Angebots, das die kostenfreie Nutzung von inzwischen über 45.000 Fotos erlaubt.
Quelle: pressetext.austria Andreas List