Murdoch soll Premiere retten
Archivmeldung vom 23.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakMit Rupert Murdochs Hilfe aus der Krise - der Bezahlsender Premiere hat sich mit seinen Banken und dem Großaktionär News Corp. auf eine Finanzierung geeinigt. Das Unternehmen will so seine Sanierung und technische Aufrüstung vorantreiben.
Über eine Kapitalerhöhung sollen in zwei Schritten 450
Millionen Euro eingesammelt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag
in München mit. Die News Corp. des Medienmoguls Rupert Murdoch sichert
das Gelingen ab - aber nur unter bestimmten Bedingungen, wie die
Befreiung von einem Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre. Klappt die
Kapitalerhöhung, kann Premiere auf neue Kreditlinien von 525 Millionen
Euro hoffen.
Der Pay-TV-Sender plane mit dem neuen Geld erhebliche Investitionen in
das Programmangebot, kundenfreundlichere Technologien und Service, hieß
es. Unter anderem solle das HDTV-Angebot ausgebaut werden. Die Preis-
und Angebotsstruktur solle vereinfacht werden.
Die News Corp., die im Pay-TV-Geschäft in Großbritannien und Italien
erfolgreich ist, hält derzeit rund 25 Prozent an Premiere. Für 2008
rechnet Premiere mit einem hohen operativen Verlust. Vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde ein Fehlbetrag zwischen 40
und 60 Millionen Euro anfallen. Der Bezahlsender stellt sich für die
nächsten Jahre auf eine Durststrecke ein: Premiere strebe an, auf
Ebitda-Basis im Jahr 2010 die roten Zahlen zu verlassen und erst 2011
profitabel zu sein.