Günter Wallraff: Böll ist aktueller denn je
Archivmeldung vom 16.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Schriftsteller und Journalist Günter Wallraff hält das Werk des vor 30 Jahren gestorbenen Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll für aktueller denn je. Es sei an der Zeit, "Bölls Werk und seine oft hellsichtigen Stellungnahmen zu Politik und Gesellschaft neu zu entdecken und auf unsere Zeit hin zu interpretieren", schreibt Wallraff in einem Beitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger".
Seine Hilfe sei nie demonstrativ, sondern immer persönlich gewesen. "Menschlichkeit und Hilfe waren für ihn unteilbar, er war im Gegensatz zu seinen Kritikern auf keinem Auge blind." Heutzutage würde sich Böll für "syrische und afrikanische Flüchtlinge, ausgebeutete rumänische oder bulgarische Hungerlöhner" einsetzen, meinte Wallraff. "Heinrich Böll wirkte auf mich immer - selbst als er schon so krank war - wie einer der jüngsten Autoren, während manche jungen, all zu früh vollendeten ehemaligen Heißsporne mir oft wie Greise erscheinen."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)