"Lovemobil": Filmemacherin gibt Deutschen Dokumentarfilmpreis zurück
Archivmeldung vom 24.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Preisträgerin des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2020, Elke Lehrenkrauss, gibt ihren Preis zurück. Sie zieht damit die Konsequenz aus den nicht gekennzeichneten Passagen in ihrem Film "Lovemobil, in denen sie Darsteller eingesetzt hatte.
Regisseurin Elke Lehrenkrauss
Elke Lehrenkrauss teilt hierzu mit: "Hiermit gebe ich den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2020 nebst der damit verbundenen Geldprämie zurück. Ich habe bei der Realisierung meines Films 'Lovemobil' schwerwiegende Fehler gemacht, die ich zutiefst bereue und deren Ausmaß mir gerade selbst erst klar wird. Die Teilnahme meines Films ohne entsprechende Kennzeichnung und Offenlegung seiner Machart stellt eine Wettbewerbsverzerrung dar. Mir ist klar, dass ich die entstandene Frustration und Enttäuschung bei Preisgebern, Juroren und Kollegen damit nicht rückgängig machen kann. Das bedauere ich sehr. Ich entschuldige mich in aller Form bei allen Beteiligten, sowie allen Zuschauer*innen. Die Rückgabe des Deutschen Dokumentarfilmpreises ist mein erster Schritt, aus diesem Fehler zu lernen und meiner Branche und dem Deutschen Dokumentarfilmpreis nicht weiter durch diesen Film zu schaden."
Irene Klünder, Leiterin des SWR Doku Festivals
Die Leiterin des SWR Doku Festivals, Irene Klünder, zeigt sich erleichtert über die Rückgabe des Preises. "Elke Lehrenkrauss hat ihre Konsequenzen gezogen und sich entschuldigt. Das verdient Respekt und sollte ihr auch eine Zukunft ermöglichen. Zugleich ist dies eine Chance für den Dokumentarfilm, in dem offen die Transparenz und die Frage nach Authentizität diskutiert wird." Da der Preis im Jahr 2020 geteilt wurde, steht nun das zurückgegebene hälftige Preisgeld von 10.000 Euro Feras Fayyad, dem Regisseur des anderen preisausgezeichneten Films "The Cave - Eine Klinik im Untergrund" zu.
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)