rbb-Intendantin Reim zu "Lügenpresse"-Vorwurf: Journalisten müssen wahrhaftig sein
Archivmeldung vom 30.12.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg, Dagmar Reim, sieht die Arbeit der öffentlich-rechtlichen Sender durch den Vorwurf der Lügenpresse nicht in Frage gestellt.
Reim betonte am Mittwoch im rbb-Inforadio, es sei wichtig, die Vielzahl von Informationen zu sortieren. Der Beruf des Journalisten sei wichtiger denn je, sagte sie mit Blick auf die Rolle des Internets. Dort sei "nicht alles Information, auf dem Information draufsteht", so Reim. Der Auftrag des Journalisten sei es, "möglichst viele Quellen seriös zu befragen, zu gewichten und aufgrund seiner Kenntnisse einen Weg zu bahnen durch den Dschungel an Informationen, Pseudo-Informationen, Gerüchten, Verdächtigungen". Dabei gelte es, offen zu sein und auch deutlich zu machen, wenn die Lage unübersichtlich ist.
Es sei schon immer die Aufgabe von Journalisten gewesen, die eigene Arbeit selbstkritisch zu hinterfragen, sagte die rbb-Intendantin. Die massiven Angriffe auf die Medien, wie sie etwa Rechtspopulisten äußern, kämen von einer kleinen, aber lautstarken Gruppe. Sie erinnerten aber an eine weitere Aufgabe: "Wir müssen - es klingt altmodisch - nach Wahrhaftigkeit streben in dem, was wir senden. Und jede Arbeit, die wir hier investieren, ist gut investiert und stärkt unsere Glaubwürdigkeit."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)