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Komiker Kurt Krömer: "Wenn ich Polizisten sehe, zucke ich bis heute immer zusammen und frage mich: Ist noch was offen? Muss ich abhauen?"

Archivmeldung vom 15.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kurt Krömer (2017), Archivbild
Kurt Krömer (2017), Archivbild

Foto: Wdwdbot
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Komiker und Autor Alexander Bojcan alias Kurt Krömer erzählt ZEIT VERBRECHEN (ab jetzt im Handel) von seiner kriminellen Vorgeschichte: "Einmal habe ich für ein Mädchen einen Labello mit Erdbeergeschmack geklaut. Sie hat gesagt: 'Wenn du den klaust, darfst du mich küssen.' Dann hat sie den Labello genommen und ist abgehauen - ohne mich zu küssen. Danach habe ich nie wieder geklaut."

Auch Gewalt lehnt er ab: "Geprügelt habe ich mich nie. Mein Vater hat uns zwar nicht geschlagen, aber er war sehr gewalttätig." An manchen Abenden schlug er "andere krankenhausreif - um dann zu Hause damit zu prahlen, was für ein dufter Abend das war. Das hat mich erschreckt, ich habe früh kapiert, wie scheiße Gewalt ist."

So habe sich Krömer auch dem Wehrdienst entzogen: "Ich bin Kriegsdienstverweigerer aus Überzeugung, und zwar Totalverweigerer, ich habe auch keinen Zivildienst gemacht. Als die Einladung zur Musterung kam, bin ich untergetaucht, habe meinen Personalausweis weggeworfen und zwei Jahre lang in Wohngemeinschaften oder besetzten Häusern gewohnt. Ich dachte, wenn sie mich nicht finden, entgehe ich dieser Scheiße." Schließlich haben ihm die Konsequenzen seines Untertauchens doch zu schaffen gemacht: "Allerdings war ich dann auch nicht krankenversichert. Irgendwann sind mir reihenweise Zähne ausgefallen, da wollte ich wieder zurück ins System."

Der mehrfache Grimme-Preisträger hat seine Vergangenheit noch immer nicht ganz verwunden: "Wenn ich Polizisten sehe, zucke ich bis heute immer zusammen und frage mich: Ist noch was offen? Muss ich abhauen?"

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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