Artec Technologies prüft Verletzung seines IPTV-Patents durch Arcor
Archivmeldung vom 11.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie artec technologies AG mit Sitz in Diepholz bei Bremen prüft derzeit eine mögliche Patentrechtsverletzung durch die Arcor AG & Co.KG an einem Verfahren zur netzwerkbasierten Aufzeichnung und Wiedergabe von multimedialen Streams. Das deutsche Patent- und Markenamt hat artec technologies für das bereits im Jahr 2000 entwickelte und 2001 zur Prüfung angemeldete Verfahren abschließend im Juni 2006 einen Patentschutz erteilt.
Besonderes Merkmal des
patentierten Verfahrens ist die Möglichkeit, die auf einem zentralen
Server fortlaufend mitgeschnittenen Inhalte schon während der
Aufzeichnung per Video-Stream zeitversetzt abrufen und wiedergeben zu
können. Der Zuschauer kann somit bei verspätetem Einschalten laufende
Sendungen von Beginn an sehen, das laufende Programm anhalten sowie
zu gewünschten Szenen vor- und zurückspulen. Funktionen dieser Art
sind unter der Bezeichnung "Timeshift" bei Festplattenrecordern und
Set-Top-Boxen gebräuchlich. Im Gegensatz zur Timeshift-Funktion bei
Festplattenrekordern und Set-Top-Boxen erfolgen die Mitschnitte bei
dem von artec technologies entwickelten und patentierten Verfahren
aber nicht im Gerät selbst, sondern werden zentral auf einem Server
gespeichert. Die auf dem Server abgelegten Inhalte können dann
bereits im Verlauf der Aufzeichnung von einer Vielzahl von Nutzern
individuell abgerufen werden. Damit wird die Zwischenspeicherung auf
den Festplatten im Wohnzimmer überflüssig.
Arcor hat auf der CeBIT 2007 ein neuartiges IPTV-Angebot
vorgestellt und dessen baldige Markteinführung angekündigt. Zentral
an dem IPTV-Dienst soll die von Arcor als "Timshift Restart"
bezeichnete Funktion sein. Diese soll es den Nutzern erlauben, unter
anderem bereits laufende Sendungen auf Knopfdruck nochmals von Beginn
an sehen zu können. Im September 2007 hat Arcor weitere Einzelheiten
zu dem beabsichtigten IPTV-Angebot bekannt gegeben. Aus Sicht von
artec technologies gibt es verschiedene Anhaltspunkte dafür, dass die
von Arcor angekündigten Funktionen unter Verletzung des von artec
technologies per Patent geschützten Verfahrens erfolgen. Aktuell
prüfen die Anwälte der artec technologies, darunter Spezialisten für
Patentrecht, daher mögliche Ansprüche gegen Arcor wegen Verletzung
von Patentrechten.
Artec technologies weist seinem Patent erhebliche strategische Bedeutung zu. Das bereits vor sieben Jahren entwickelte Verfahren erweist sich derzeit als eine der zentralen Funktionen beim Aufbau zukunftsweisender IPTV-Dienste. Das Unternehmen hat seine Systeme bereits weltweit an Telekommunikationsanbieter, Kabelnetzbetreiber und Fernsehanstalten verkauft. Auch in Deutschland nutzt ein Telekommunikationsanbieter die Technologie der Norddeutschen in seiner IPTV Plattform. Zukünftig rechnet artec technologies mit einer deutlich steigenden Nachfrage und großen Umsatzerlösen bei serverbasierten Systemen für IPTV.
Quelle: Pressemitteilung Artec Technologies AG