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ARD-Programmdirektorin Christine Strobl im Interview: "Zum Jahreswechsel wird sich einiges verändern"

Archivmeldung vom 11.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Christine Strobl (2021)
Christine Strobl (2021)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die neue ARD-Programmdirektorin Christine Strobl (50) ist seit dem 1. Mai im Amt. Im Interview mit HÖRZU (13.8.) gibt sie einen ersten Einblick in ihre Pläne.

Christine Strobl ...

... über ihre Benotung der ARD: "Momentan bekommt die ARD von mir eine Zwei bis Drei. Wir haben exzellente Inhalte, aber noch keine richtige Antwort auf die Frage, was wir brauchen, um auch jüngere Zielgruppen zu erreichen."

... die ARD Mediathek: "Wir brauchen ein eigenständiges Programmangebot, das sich an die Bedürfnisse der unter 50-Jährigen richtet. Weil wir aber keine Budgets haben, die sich mit Netflix vergleichen lassen, müssen wir stärker kooperieren - und vielleicht nicht unbedingt fünf Dokus zu demselben Thema machen, sondern eine große mit einem höheren Budget. Außerdem ist es unser Ziel, eine neue Serie pro Monat - manche sind Auftragsproduktionen, manche Einkäufe - zu starten. Die nächsten Ergebnisse kann man 2022 erwarten."

... die angeblichen Pläne, die Anzahl von Magazinen wie "Report und "Panorama" von 90 auf 66 pro Jahr zu verringern: "Diese Infos sind so nicht richtig. Richtig ist, dass wir von den Magazinredaktionen künftig neben den Magazinsendungen weitere Anstrengungen erwarten - etwas Langstücke, die im Bereich Doku für die Zielgruppen der Mediathek attraktiv sind. Die Sendeplätze der politischen Magazine werden weiterhin ganzjährig von den Magazinredaktionen bespielt. Auch 'Die Story im Ersten' wird nicht abgeschafft, sondern weiterentwickelt."

... über Veränderungen bei der ARD: "Zum Jahreswechsel wird sich einiges verändern. Im klassisch-linearen Fernsehen setzen wir auf Verlässlichkeit - mit festen Startzeiten und einer klaren Gliederung für die Tage. Beispielsweise wird der Montag künftig ein Informationstag, an dem wir ab 20.15 Uhr mit hochwertigen Dokus starten. Momentan diskutieren wir auch über eine Verlegung des 'Weltspiegels' auf den Montag. Die 'Tagesthemen' werden am Freitag später beginnen und verlängert."

... über die Zukunft der Telenovelas: "Dass das Geld für 'Sturm der Liebe' und 'Rote Rosen' fehlt, stimmt, aber bestätigen kann ich die Einstellungen noch nicht. Momentan sind wir auf der Suche nach Lösungen finanzieller Natur, aber auch nach Ersatzprogrammen."

... "Babylon Berlin": "Wenn die ZuschauerInnen die kommende vierte Staffel annehmen, gehe ich davon aus, dass wir auch über eine fünfte, sechste, siebte und achte Staffel reden."

... einen Konkurrenz-Talk zu "Markus Lanz": "Wir wollen an zwei Abenden der Woche mit einem Talkformat an den Start gehen. Das wird einer von den drei Talks, die es im Moment in der ARD gibt. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Jahreswechsel oder im Verlauf des nächsten Jahres etwas anbieten können."

... über den nächsten" Tatort" mit Til Schweiger: "Der NDR sucht nach Möglichkeiten, wie ein nächster 'Tatort' mit Til Schweiger aussehen könnte. Es gibt noch nichts Konkretes."

... über die Reihen "Tödliche Geheimnisse" und "Zielfahnder": "Neue Filme der Reihe 'Zielfahnder' sind in der Planung. Das Format 'Tödliche Geheimnisse' mit Anke Engelke und Nina Kunzendorf wird nicht fortgesetzt. Ob es eine vierte 'Charité'-Staffel gibt, steht noch nicht fest."

Quelle: HÖRZU (ots)

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