Ulrich Tukur: "Ich wollte mich mit schrägen Forderungen aus dem Projekt kicken."
Archivmeldung vom 12.11.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPünktlich zum 40-jährigen "Tatort"-Jubiläum am 28.11. landet die ARD einen großen Coup. Weltstar Ulrich Tukur ("Das Leben der Anderen") ermittelt als Felix Murot in seinem ersten Fall "Wie einst Lilly". "Ich hatte nie daran gedacht, einen 'Tatort'-Kommissar zu spielen", sagt Tukur im Interview mit TV DIGITAL. Wieso er den Ermittlerjob jetzt doch übernahm? "Eine charmante Fernsehredakteurin bestach mich mit gutem Essen und kräftigem Wein."
Der Star blieb aber offenbar nüchtern genug, um klare Ansprüche an die Rolle durchzusetzen. Einen 08/15-Fahnder wollte er in keinem Fall spielen. "Mein Kommissar sollte am Abgrund stehen und eine interessante Biografie haben. Einen Menschen ohne Vergangenheit und ohne raffinierten Unterbau zu spielen ist für mich nicht spannend." Eigentlich habe er erwartet, das Ganze würde sich so von selbst erledigen. Weit gefehlt! "Ich wollte mich mit schrägen Forderungen aus dem Projekt kicken - dann gingen sie auf alles ein. Und dann haben wir es tatsächlich ausprobiert."
Herausgekommen ist dabei wirklich ein außergewöhnlicher "Tatort"-Kommissar. Felix Murot hat ein Faible für die 20er-Jahre, außerdem eine Schwäche für Bar-Sängerinnen. Und er trägt einen verkapselten Tumor im Gehirn, den er liebevoll "Lilly" nennt. "Durch den Gehirntumor ändert sich Murots Leben", erklärt Ulrich Tukur die Bedeutung der Kankheit für seine Figur. "Er hört Dinge, die er vorher nicht hörte. Er sieht auch Dinge, die nicht da sind und gerät dadurch in eine Parallelwelt, in der nichts ist, wie es scheint."
Tukurs ursprünglichen Berührungsängste mit dem "Tatort" scheinen verflogen, die Story seines ersten Falls jedenfalls findet er spannend - und auch von Murots Assistentin Magda Waechter (Barbara Philipp) ist er begeistert: "Sie scheint aus der Zeit gefallen zu sein und passt eher in ein Detektivbüro der 40er-Jahre. Das gefällt mir."
Quelle: TV DIGITAL