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Scorsese setzt sich für Bewahrung der Filmgeschichte ein

Archivmeldung vom 08.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Marcantonio Luciano Scorsese Bild: David Shankbone / wikipedia.org
Martin Marcantonio Luciano Scorsese Bild: David Shankbone / wikipedia.org

Der US-Starregisseur Martin Scorsese ("Taxi Driver", "Kap der Angst") setzt sich angesichts des technischen Fortschritts bei den Aufzeichnungstechniken für den Erhalt klassischer Filmgeschichte auf Zelluloid ein. Der ZEIT sagte er: "Wir müssen die Filmgeschichte auf Zelluloid bewahren, damit zukünftige Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspieler davon leben können. So wie ein Schriftsteller die Romane vergangener Epochen liest und ein junger Maler ins Museum geht."

Scorsese selbst engagiert sich für den Erhalt: Er hat Michael Powells Filmklassiker "Leben und Sterben des Colonel Blimp" mit Hilfe seiner World Cinema Foundation restaurieren lassen. "Als ich ein Kind war, hatte ich Asthma, ich konnte nichts Anstrengendes machen, mich nicht prügeln, keinen Sport treiben. Mein Leben bestand darin, in die Schule zu gehen, durch New Yorks Straßen, die 'mean streets' zu laufen, oft zum Doktor zu gehen - und Filme zu schauen. Ich ging ständig ins Kino, weil ich sonst nichts tun konnte. Und als ich Michael Powells Werk entdeckte und ihn schließlich kennen lernen durfte, wurde mir die tiefe Notwendigkeit künstlerischer Kontinuität bewusst. Dieses Bewusstsein wurde immer stärker", sagte der Regisseur.

Nach seiner Ansicht befindet sich die Filmkunst "in einer Zeit des Experimentierens". Heute sei alles möglich, "niemand weiß, wo es langgeht, und jüngere Regisseursgenerationen werden über den Weg des Kinos entscheiden. Das alte Kino des Zelluloids verschwindet, das bewegte Bild verändert sich grundlegend durch neue Techniken. Aber erzählt wird immer noch eine Handlung in bewegten Bildern. Und ich bin ganz sicher, dass eines immer bleiben wird: das tiefe, fast archaische Bedürfnis, mit einer Gruppe von Menschen gemeinsam in einem Raum eine Geschichte erzählt zu bekommen."

Quelle: DIE ZEIT (ots)

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