Schauspieler Bousdoukos baute mit Fatih Akin in der Schule "Mist vom Feinsten"
Archivmeldung vom 28.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttWeil er in der Schule mit seinem Kumpel Fatih Akin nicht genug aufpasste, ist Schauspieler Adam Bousdoukos auf dem Gymnasium sitzen geblieben. "Für mich war das keine Schule mehr, wir haben nur noch Mist gebaut - aber vom Feinsten", sagt der 43-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Statt dem Unterricht zu folgen, sahen sich die beiden Comic-Drehbücher Akins an und spielten die Szenen in der Pause auf dem Schulhof nach.
Während Bousdoukos eine Runde wiederholen musste, schaffte es Fatih Akin in das nächste Schuljahr. "Die Lehrer haben uns getrennt, doch unsere Freundschaft ist weitergewachsen", so Bousdoukos.
In einer Video-AG hätten die beiden oft andere Filme nachgespielt, erinnerte sich Bousdoukos: "Einer unserer ersten Filme war eine Kopie von ,Top Gun'. Wir waren zwei Piloten, die über einem russischen Gebiet abstürzten.
Ich trug gelbe Hosenträger und wollte damit an einem Baum hängen bleiben, was natürlich nicht funktionierte, weil die Hosenträger nicht hielten. Danach haben wir noch eine Talkrunde inszeniert. Ich spielte einen italienischen Schauspieler und Fatih einen schwulen Regisseur."
Die Karriere des Schauspielers ist bis heute eng mit der Arbeit des Regisseurs verknüpft. Auch bei getrennten Projekten fragen sich die beiden Freunde um Rat. Als Bousdoukos ein Angebot für ein Werbeformat bekam, rief er Akin an: "Ich habe drei Tage gelitten, weil es ein gutes Polster für mich und meine Familie gewesen wäre.
Aber am Ende wäre ich vielleicht eine Pappfigur für ein Produkt geworden", erzählte der Familienvater. "Dann habe ich Fatih gefragt. Er sagte sofort: ,Mach das nicht!' Da wusste ich, dass ich davon die Finger lasse."
Im neuen Donnerstagskrimi der ARD "Dimitros Schulze" spielt Adam Bousdoukos einen Anwalt, der mit Mitte 40 immer noch bei seiner griechischen Familie wohnt. Auch er sei erst mit 24 Jahren bei seiner Familie ausgezogen, berichtete der Schauspieler. "Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre, hätte ich dort wohnen können, bis ich verheiratet gewesen wäre", sagt der Vater von drei Kindern.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)