Chimamanda Ngozi Adichie findet Muttersein schwierig
Archivmeldung vom 07.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie nigerianische Bestsellerautorin und international bekannte Feministin Chimamanda Ngozi Adichie gibt zu, dass das Muttersein schwieriger ist als erwartet. "Manchmal fühlt es sich an, als hätte sich die Welt gegen dich verschworen. Du versuchst, für dein Kind eine feministische Welt zu schaffen, aber es ist eine Parallelwelt", sagte Adichie dem "Zeitmagazin".
Die Schriftstellerin verfasste zuletzt mit "Liebe Ijeawele: Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden" einen internationalen Bestseller, in dem sie Frauen Erziehungstipps gab. Sie selbst hat eine vierjährige Tochter, die in den USA und Adichies Heimat Nigeria aufwächst. "Zu Hause bringen wir unserer Tochter bei, dass es kein Spielzeug gibt, das nur für Jungen oder Mädchen da ist", so die Autorin. Dann gehe sie zur Schule, komme nach Hause und sage: "`Aber das ist für Jungs!` Ich finde das besorgniserregend", sagte Adichie.
Ein Kind zu bekommen habe auch ihre Arbeit als Schriftstellerin verändert. "Um Kunst zu machen, braucht man eine gewisse Portion Egoismus. Den hatte ich sehr lang. Schwangerschaft und Mutterschaft haben meine Prioritäten dann komplett verschoben", so die Bestsellerautorin weiter. "Die Zeit, die du für dich hast, schrumpft. Die Folge ist, dass du nicht so kreativ bist, wie du sein könntest", sagte Adichie dem "Zeitmagazin". Die Schriftstellerin hatte 2013 mit ihrem TED Talk "We should all be feminists" ihren internationalen Durchbruch. Ihr preisgekrönter Roman "Americanah" wird dieses Jahr von HBO als Serie verfilmt. Die Hauptrolle spielt die Oscar-Preisträgerin Lupita Nyongo, die auch die Serie produziert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur