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Lassen Sie uns mal über die Deutsche Welle reden

Archivmeldung vom 07.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Maria Sacharowa (2021) Bild:  Pressedienst des russischen Außenministeriums
Maria Sacharowa (2021) Bild: Pressedienst des russischen Außenministeriums

Tag für Tag erzählen die deutschen Mainstream-Medien, dass RT DE ein Sprachrohr bösartiger Propaganda aus Russland und ein Instrument zur Einmischung in demokratische Prozesse sei. Der Sender sei alles andere als ein Medium. Doch wie steht es mit dem deutschen Staatssender DW und seiner journalistischen Arbeit? Dies berichtet Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Ministeriums für Auswäritge Angelegenheiten im Magazin "RT DE".

Screenshot Bild: DW / Pressedienst des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation / RT / Eigenes Werk
Screenshot Bild: DW / Pressedienst des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Russischen Föderation / RT / Eigenes Werk

Weiter berichtet Sacharowa: "Das deutsche Beamtentum und die mediale High Society scheinen sich in einem nahezu katatonischen Zustand zu befinden. Tag für Tag erzählen sie den Deutschen, RT DE sei ein Sprachrohr russischer bösartiger Propaganda, ein Instrument der Einmischung in demokratische Prozesse, ein Unruhestifter und Provokateur, alles andere als ein Medium.

Und nun? RT DE führt die Liste der beliebtesten Medien in den hiesigen sozialen Netzwerken an und überholte somit die Bild, den Spiegel, Die Welt und andere Größen, von denen sich übrigens viele mit Begeisterung der Drangsalierung der russischen Konkurrenten angeschlossen haben. Ein Segen im Verborgenen, wie wir sehen können.

Stellen Sie sich die Situation vor, in der ein russisches Medium in der deutschen Realität arbeiten muss. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass sich der Begriff "russisch" auf den Sender und nicht auf sein internationales Team bezieht, zu dem auch deutsche Staatsbürger gehören.

Also schüren die gesamte königliche Kavallerie und das gesamte königliche Heer täglich beim nicht gerade blauäugigen deutschen Durchschnittsbürger Ängste vor Bedrohungen aus dem Osten mit dem obligatorischen Zusatz "RT DE  ist nicht das, was es scheinen mag".

Ich würde sogar von einem Komplott von deutschen Sicherheitsbeamten, Politikern und Medienunternehmen gegen RT DE sprechen. Schließlich wurden bereits folgende Methoden der Einflussnahme angewandt:

  • Schließung von Bankkonten;
  • Aufrufe zur Verweigerung der Erteilung einer Lizenz für den Satellitenrundfunk;
  • Druck auf Nachbarstaaten mit dem Aufruf zur Nichterteilung einer Sendelizenz;
  • Schikanen durch die Medien und den Deutschen Journalisten-Verband.

Kurz gesagt: Fast alles, was die traditionelle Demokratie ablehnt, wenn sie die Redefreiheit verteidigt, wurde in Deutschland bereits gegen RT DE angewandt.

Das Kommando "Fass!" schallt von allen Seiten.

Der Vorsitzende des Bundestages, Wolfgang Schäuble, wirft dem Sender vor, die russische Diaspora zu beeinflussen, und behauptet, dass "Russia Today kein Journalismus" und "kein Sender, der auch nur annähernd den Grundsätzen der Medienfreiheit entspricht", sei. Dabei legte er nicht einen einzigen Beweis vor. Das ist Propaganda in ihrer reinsten Form.

Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbandes (… das kann doch nicht sein ... ach nein, es stimmt doch!), kommentiert ständig das "Russen-Sender-Thema". Beurteilen Sie selbst die Meinung des Journalisten in Bezug auf seine Kollegen: "Wer für RT arbeitet, hat sich vom kritischen und unabhängigen Journalismus verabschiedet. Und ob er oder sie das will oder nicht: RT-Beschäftigte haben teil an der Destabilisierung der Demokratie."

Und noch das: "Es ist schon schlimm genug, dass Putins Stimme im Internet ihr Unwesen treibt."

Wie Umfrageergebnisse gezeigt haben, nimmt man die Stimme recht gut und gerne wahr.

Markus Blume, Generalsekretär der CSU, erklärte: "RT betreibt keinen Journalismus, sondern gezielt Desinformation." Wirklich? Haben Sie Beispiele? Wenigstens eines? Es handelt sich ja nicht um Nowitschok, das in den Tiefen der Labors der Bundeswehr versteckt ist und das niemand jemals zu Gesicht bekommen wird – alle RT-Materialien können gelesen, angesehen und gehört werden.

Stellungnahmen, Berichte, Briefe, Kommentare, Aufrufe, Bedenken. Und dann – siehe da, der Sender ist das beliebteste Medium in den sozialen Netzwerken. Was für eine Wendung!

Es hat wenig Sinn, sich auf eine sachbezogene Debatte mit dem vielköpfigen, jedoch einstimmigen deutschen politischen Chor einzulassen: Es werden keine Argumente für die "Bösartigkeit" und den "Anti-Journalismus" von RT DE angeführt, und gelegentliche Versuche, etwas in dieser Richtung zu fabrizieren, wurden vor deutschen Gerichten angefochten und als Verleumdung anerkannt.

Ich frage mich übrigens, wann Die Welt ihre Verleumdungen gemäß dem Gerichtsurteil entfernen wird.

Vielleicht sollten wir endlich der Frage auf den Grund gehen, wie sich ihre "echten Medien" von den russischen "Fake-Medien" unterscheiden. Doch warum darüber reden? Fragen wir doch einfach die Deutschen selbst!

Ist die Deutsche Welle ein echtes Medienunternehmen? DW wird vom Staat finanziert. Fällt zum Beispiel die Produktion von Zeichentrickfilmen unter die Kategorie Journalismus?

Ja, ja, genau. Ich spreche von den Karikatur-Zeichentrickfilmen des deutschen Staatssenders, die sich mit der innenpolitischen Situation nicht in Deutschland, sondern in Russland befassen.

Oder das Anbringen von motivierenden "Wasserzeichen" inmitten von nicht genehmigten Kundgebungen in Russland mit dem Aufruf "Moskau, raus auf die Straße!". Hat der Pressesprecher des Deutschen Journalisten-Verbandes etwa den Slogan "Berlin, raus auf die Straße!" auf dem Startbild des im Ausland ausgestrahlten russischen Senders während der Demonstration der Gegner der Anti-COVID-19-Einschränkungen in Deutschland entdecken können? Genau, ich auch nicht.

So etwas zeigen sie nur bei der Deutschen Welle und nur im Zusammenhang mit Russland. Besser wäre es jedoch zu zeigen, wie deutsche Bürger von der deutschen Polizei mit dem Knie ins Gesicht von ihren liberal-demokratischen Fantasien abgebracht werden.

Die von mir angeführten Fakten sind konkrete Beweise für Versuche, die inneren Angelegenheiten Russlands und die öffentliche Meinung in Russland durch einen deutschen Staatssender zu beeinflussen, im Gegensatz zur flüchtigen Demagogie der deutschen Vertreter in Bezug auf RT DE. Man hat uns jedoch erklärt, dass die Deutsche Welle ein "traditionelles" deutsches Medium sei.

Vielleicht sollte man sich das noch einmal genauer ansehen, diesmal auf der Grundlage der wertvollen Kriterien und hohen Standards, die deutsche Politiker für RT DE aufgestellt haben. Ich werde mir mal die Zeit nehmen, das zu tun.

Ich kann verstehen, warum man in Deutschland so vehement gegen RT DE vorgeht. Die Deutschen mögen diesen Sender. Er verfügt zwar nicht über die riesigen finanziellen Mittel wie viele deutsche Medienunternehmen, arbeitet jedoch mit Kreativität und Inspiration.

Er unterwirft sich nicht den Schemata der US-Medien und sagt das, was die deutschen Medien nicht zu sagen wagen. Das ist der Grund, warum die Journalisten von RT DE, die gerade von toxischen Schikanen betroffen sind, so viel Zuspruch in der Bevölkerung erhalten.

Der freie Wettbewerb ist im Westen fast zu einem Tabu geworden. Wir sehen es im Sport, in der Wirtschaft und in der Geopolitik. Nun auch im Journalismus.

Als Nachwort: Glaubt der deutsche Steuerzahler etwa, dass Journalisten der Deutschen Welle, die in Russland arbeiten, Journalismus betreiben, Informationen sammeln, mit Primärquellen sprechen? Nun, ich sehe nicht einen von ihnen in meinen Briefings. Gleichzeitig sehe ich mich selbst in den von ihnen produzierten Zeichentrickserien. Obwohl sie nicht zu den Briefings gehen und sich nicht für die Themen der internationalen Politik interessieren, entnehmen sie jedoch offensichtlich von Zeit zu Zeit etwas aus meinen Briefings. Zum Beispiel die Farbe und den Stil meiner Kleidung. Sehen Sie sich einmal an, wie genau Schnitt, Stil und Farbton meines Hosenanzugs im Video wiedergegeben werden."


Quelle: RT DE

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