Werberin Heumann warnt Branche vor "Selbstgeißelung"
Archivmeldung vom 26.02.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtTop-Werberin Karen Heumann warnt die Branche davor, sich in Selbstzweifeln zu ergehen statt die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen: "Diese Selbstgeißelungen sind grauenvoll und bringen uns tatsächlich nirgendwo hin", sagte die Mitgründerin und Vorstandssprecherin der Hamburger Agentur Thjnk, im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).
Die Zukunft der Werbung sieht Heumann längst nicht nur in der Entwicklung von Werbeideen, sondern auch in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. "Wir sind die, die nicht irgendwas verwalten, sondern nach vorne bringen."
Heumann, die seit 20 Jahren in der Werbung arbeitet, diagnostiziert einen klaren Wandel in der Branche. "Als Post-68erin bin ich ja quasi die Endmoräne einer wilden Ära. Die Agentur-Weihnachtsfeiern, auf der alle Sex hatten, sind ja nicht nur Legende. Ich wuchs einst in eine Branche hinein mit dem Bewusstsein: Yeah, hier ist Rockn Roll." Doch dies sei inzwischen Geschichte. Stattdessen gelte: "Vielleicht ist ja Intelligenz die neue Sexiness."
Die Zeit der Provokateure in der Werbung, die nichts lieber mögen als den Regelbruch, sei vorbei. "Heute provozieren andere", sagte Heumann. "Diese Art von Provokation, die meist digital ist, erregt heute die Gemüter", sagte sie. "Provokation in der Werbung ist ein mögliches Mittel, aber meist nicht das Ziel."
Quelle: dts Nachrichtenagentur