Mireille Mathieu zu Frankreich-Wahl: Müssen Ergebnisse respektieren
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFrankreichs Chanson-Star Mireille Mathieu sieht eine schwierige Lage in der französischen Innenpolitik. "Diese Nation ist mal links, mal rechts", sagte Mathieu dem "Stern".
Präsident Charles de Gaulle habe einmal gesagt, "es sei eben schwer, ein
Land zu führen, das so viele Hundert Käsesorten hat. Frankreich ist
nicht das einzige Land, dem es so geht." Sie äußere sich selten
politisch, "aber eines kann ich sagen: Es ist nicht die Hautfarbe, es
ist nicht die Religion, die einen zum Franzosen macht. Ich bin dafür,
jeden zu respektieren. Was wir aber auch respektieren müssen, sind
Wahlergebnisse. Ob sie uns passen oder nicht."
Die
deutsch-französische Aussöhnung und Freundschaft sei ihr stets ein
persönliches Anliegen gewesen, so Mathieu, die früh ihre Chansons in
deutscher Sprache eingesungen hatte. Sie empfinde es "umso mehr als
Glück, dass es diese tiefe Verbindung zwischen unseren Nationen gibt.
Ich werde weiterhin französische Chansons auf Deutsch singen, und ich
weiß, dass die deutsch-französische Freundschaft von großer
Beständigkeit ist, egal, wer regiert."
Die Entscheidung, auf
Deutsch zu singen und auf beiden Seiten der Mauer aufzutreten, sei
allerdings weniger politisch gewesen. "Mir gefielen die Deutschen. Ich
bin sehr früh auf Tournee gegangen und merkte, dass ich das Publikum in
dessen eigener Sprache anders erreiche", so Mathieu. "Bei den
französischen Chansons lächelten sie. Sang ich deutsche Texte, flogen
mir die Herzen zu. Also engagierte ich einen Lehrer, der zuvor als
Übersetzer bei der Unesco gearbeitet hatte." Ihre Engagements in
Ost-Berlin habe sie als persönlichen Triumph empfunden. "Ich hatte mit
meinem Gesang den Eisernen Vorhang überwunden", so Mathieu. "Die
Herzlichkeit war überall die gleiche, nur die Plüsch-Teddybären in
Ost-Berlin waren noch größer als im Westen, jedenfalls größer als ich
selbst. Vielleicht spürte ich im Osten mehr Dankbarkeit darüber, dass
ich überhaupt gekommen war."
Quelle: dts Nachrichtenagentur