Moritz Bleibtreu: Ich bin ein Ordnungsfanatiker
Archivmeldung vom 15.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauspieler Moritz Bleibtreu hat sich als Ordnungsfanatiker geoutet, bei dem ein Abwasch "nicht einmal fünf Minuten" herumstehen darf: "Ich bin ein sehr organisierter Mensch und hasse Unordnung", sagte der 45-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Eine unaufgeräumte Wohnung ertrage ich nicht lange," fügte Bleibtreu hinzu. "Und dreckige Autos hasse ich wie die Pest. Da muss immer alles schön sauber sein. Selbst der Aschenbecher."
Seine Ordnungsliebe liege "wahrscheinlich daran, dass ich in relativ chaotischen Umständen groß geworden bin. Das Leben in meiner Kindheit war nicht gerade geordnet. Ich habe sehr früh so einen Ordnungs-Tick entwickelt. Je geordneter die Welt um mich herum ist, desto verrückter kann ich sein".
Leidenschaftlich gern stehe er in der Küche, berichtete Bleibtreu weiter: "Das Kochen ist mein großes Hobby. Es macht mir sehr viel Spaß, für meine Familie und für Freunde zu kochen und sie zu verwöhnen. Das Kochen ist mein einziger Zeitvertreib, der nicht mit meinem Beruf zu tun hat. Ich bin wohl auch der größte Koch-TV-Junkie, den es gibt. Ich gucke wirklich jede Sendung, die es gibt." Besonders habe es ihm Tim Mälzers "Kitchen impossible" angetan.
Der Schauspieler, der ab 20. Oktober im Kino-Märchenfilm "Das kalte Herz" zu sehen ist, bekannte sich dazu, seinem Sohn niemals Märchen vorgelesen zu haben: "Ich halte nicht so viel von Märchen. Die meisten Märchen sind ja - streng genommen - Geschichten für Erwachsene. Gerade die deutschen Märchen kommen aus einer Zeit, als sie als erzieherische Maßnahme galten. Die Leute haben ihre Kinder damals noch geschlagen. Das war völlig normal. Man hat Kinder im wahrsten Sinne erzogen, deswegen mag ich auch dieses Wort nicht. Da steckt ja das Wort ziehen drin."
Märchen - vor allem die der Gebrüder Grimm - sind nach Bleibtreus Worten "zu 95 Prozent Moralkeulen, mit denen man Kindern Angst gemacht hat. Im Jahre 2016 sollte man so weit sein, dass man Kindern nicht einfach sagt ,du darfst nicht in den Wald', sondern erklärt, warum es vielleicht nicht so schlau ist, allein in den Wald zu gehen".
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)