Sebastian Pufpaff: Fortsetzung für "Noch nicht Schicht" zur Bundestagswahl?
Archivmeldung vom 16.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Satiriker Sebastian Pufpaff könnte sich eine Fortsetzung seines preisgekrönten Formats "Noch nicht Schicht" vorstellen - und zwar zur Bundestagswahl. "Wie wäre es denn, wenn wir aus 'Noch nicht Schicht' eine Wahlbegleitung machen?", sagte der 45-Jährige im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Für das Sieben-Minuten-Format, mit dem Pufpaff auf 3sat die Corona-Krise begleitet und satirisch kommentiert hat, ist er in diesem Jahr mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden.
Der Kabarettist hat in verschiedenen Fernsehformaten die politische Unkorrektheit zu seinem Markenzeichen gemacht und wechselt dabei immer wieder die Charaktere. "Manchmal ist das ein zu hundert Prozent gespielter Charakter. Manchmal aber auch das Arschloch in uns allen, das ich umhauen würde, wenn ich es träfe", sagte er im Interview. "Ich glaube, ich könnte mit der Figur auch Blackfacing machen."
Eine wichtige Marke auf dem Weg zum Kabarettisten war sein Studium der Politikwissenschaft. Zwar hätte er sich durchaus eine Karriere als politischer Berater vorstellen können - "Spindoctor wäre tatsächlich etwas gewesen", sagt er. Große Bedeutung hatte dann aber die Abschlussarbeit beim ehemaligen CDU-Staatssekretär Gerd Langguth, "ein konservativer, aber völlig liberaler Knochen", so Pufpaff. Um bei ihm seine Abschlussarbeit zu schreiben, hätte Pufpaff eigentlich ein Parteibuch gebraucht, gleich welcher Couleur. Stattdessen habe er ihm eine Postkarte seiner damaligen Kabaretttruppe "Bundeskabarett" hingelegt, "mit den Worten, das ist mein Parteibuch. Er hat die Postkarte genommen und gesagt: Akzeptiert, willkommen in meinem Seminar."
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert sich Pufpaff als Schirmherr des Hospiz-Vereins für Kinder und Jugendliche in Bonn, für die Flüchtlingsorganisationen Sea-Eye und Sea-Watch. "Gerade Vereinen ging es in der Pandemie auch nicht gut: Da sind die ganzen Spenden eingestellt worden. Deshalb engagiere ich mich", sagt Pufpaff der NOZ.
Ansonsten genießt er das Leben in Bad Honnef: "Ich hole mir meine Portion Großstadt, wenn ich die Happy Hour in Berlin aufzeichne oder wenn ich etwas in München mache. Anschließend bin ich froh, wieder in Bad Honnef zu sein. Ich bin da zur Schule gegangen, und darum bin ich nicht der Fernseh-Fuzzi, sondern einfach der Sebastian von früher."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)