DJ Ötzi: "Ich möchte keine Maschine sein - sondern mit dem Herzen singen"
Archivmeldung vom 14.03.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserSeit über 15 Jahren ist Gerry Friedle alias DJ Ötzi inzwischen im Musikgeschäft und einer der wenigen Österreicher, die auch international Top-Erfolge landen konnten. "Mein größter Wunsch war, mich langfristig zu etablieren", sagt der Star im Gespräch mit MEINE MELODIE. "Das habe ich geschafft. Diese 15 Jahre waren insgesamt eine coole Zeit!"
Seine anfängliche Naivität sei sogar nützlich gewesen. "Man darf im Job nicht zu schlitzohrig sein, sonst geht der Schuss nach hinten los", sagt DJ Ötzi. "Ich bin mit einer gewissen Liebe und Unschuld los gezogen. Das hat sich nachträglich als goldrichtig erwiesen."
Doch der Ruhm hatte auch seinen Preis: Der Tiroler litt an Depressionen, hatte einen Hörsturz. Seit 2012 tritt DJ Ötzi daher beruflich kürzer. "Früher habe ich jährlich bis zu 300 Auftritte gemacht und mich dabei hoffnungslos übernommen", sagt der Musiker. "Ich möchte keine Maschine sein, sondern mit meinem Herzen singen. Es geht nicht um Lebensstandard, sondern um Lebensqualität." Gesundheit und die Zeit mit Ehefrau Sonja und Tochter Lisa-Marie sind dem Star inzwischen wichtiger als Geld.
Seine Depressionen hat der Sänger mit QiGong-Übungen besiegt. "Sie tun mir gut", sagt DJ Ötzi. "Ansonsten habe ich gelernt, traurige Stimmungen durchzustehen, ohne dagegen anzukämpfen. Irgendwann kommt wieder die Sonne raus." Spätestens auf der Bühne ist der 40-Jährige dann wieder in seinem Element. "Ich sterbe bis heute vor jedem Auftritt tausend Tode", schildert Friedle sein Lampenfieber. "Aber wenn es dann auf der Bühne losgeht, fällt die ganze Nervosität von mir ab."
Quelle: Meine Melodie (ots)