Online-Vermarktung - Adressierbarkeit von Internetwerbung
Archivmeldung vom 09.05.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Internetbranche rechnet in Zukunft mit weiter steigenden Werbeumsätzen. Auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland sagte der Internet-Experte Lukasz Gadowski am Dienstag, die Werbewirtschaft zeige derzeit noch eine gewisse Trägheit von den neuen Werbeformen im Netz Gebrauch zu machen. "Die werden aber verstärkt ins Netz gehen."
Hintergrund sei die hervorragende
Zählbarkeit und die Möglichkeit, bei der Abrechnung die tatsächliche
Nutzerzahl des Werbeangebots zu Grunde zu legen. "Wenn du viel
Traffic hast, springen auch die Vermarkter auf", so Gadowski. "Man
braucht eine kritische Masse. Aber wie groß die im Einzelfall ist,
weiß leider keiner."
Neben klassischer Bannerwerbung wird derzeit vor allem virales
Marketing diskutiert und die Frage nach dem verstärkten Zugang zu
Communities. "Community-Netzwerke sind hochinteressant für die
Vermarkter", sagte Heidi Radvilas von der Werbe- und
Medienfachzeitschrift "Horizont". "Aber man muss auf diesem Feld sehr
vorsichtig sein. Denn in den Communities geht es schonungslos ehrlich
zu. Wer da den falschen Tonfall findet, fliegt raus. Denn das ist
beinahe privater Raum." Das große Geld werde mit Communities momentan
ohnehin nicht verdient.
Größtes Problem bei Werbung in Communities ist nach Ansicht von
Thomas Dominikowski, Produktmanager von Lycos Europe, die
Unsicherheit des gewünschten Erfolgs, weil kaum vorauszusagen ist, ob
ein etwa in einem Blog platzierter Text tatsächlich greift und weiter
getragen wird. "Mittlerweile kann man in manchen Blogs Themen auch
gegen Bezahlung setzen, aber man weiß halt nie, ob sich das Thema in
der Community auch tatsächlich fortpflanzt", so Dominikowski. Deshalb
gingen größere Firmen zunehmend dazu über, eigene Communities
aufzubauen.
Für Suchmaschinenbetreiber wie Lycos aber werde das Gros mit
verkaufter Textwerbung verdient. Dort komme man ziemlich gut an die
Zielgruppen heran, wenngleich die Genauigkeit auch im Internet
freilich an ihre Grenzen stoße: "Wenn ich katholische
Autointeressierte mit Schuhgröße 43 bewerben will, wird das Ganze
dann doch zu komplex."
Quelle: Pressemitteilung Medientreffpunkt Mitteldeutschland