Hannelore Hoger: Ich will morgens mal nicht pünktlich aufstehen müssen
Archivmeldung vom 25.09.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauspielerin Hannelore Hoger fiebert ihrer vorläufig letzten Folge als TV-Ermittlerin Bella Block und der dann folgenden Freizeit entgegen: "Erst mal möchte ich frei sein und etwas anderes machen. Ich will mit Freude mal wieder richtig zwei Monate lang Urlaub machen. Ohne Termindruck. Wenn ich morgens mal nicht pünktlich aufstehen muss, dann ist das für mich wie ein Feiertag. Dieser Terminkalender soll endlich mal luftiger werden", sagte die Grande Dame des deutschen Fernsehens im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Nach Angaben der Schauspielerin wird die letzte Folge wohl nun doch noch nicht im Oktober/November gedreht: "Die Drehbücher sind noch nicht weit genug." Auch in puncto ihres Abgangs gibt es wohl noch unterschiedliche Meinungen: "Das, was man mir bisher angeboten hat, entspricht nicht meinen Vorstellungen. Vielleicht studiert sie oder kommt in fünf Jahren wieder." Einfach erschossen zu werden, "das wäre ja zu einfach".
Die Schauspielerin beklagt eine abnehmende Wertschätzung ihres Berufs: "Bei ,Bella Block' haben wir vor etwas mehr als 20 Jahren mit 35 Drehtagen für eine Folge angefangen. Jetzt haben wir noch 24 Drehtage. In einer Serie werden für einen 90-Minüter 21 Drehtage angesetzt. Tendenz: möglichst noch weniger. Das geht auf Kosten der Qualität und des Gemeinschaftsgefühls in einem Team. Und da es auch ungleiche finanzielle Verhältnisse gibt, ist das alles nicht förderlich. Die Gagen werden permanent gedrückt. Meine nicht so schnell, aber die Jüngeren sind viel leichter austauschbar. Für die Branche ist das ein Problem. Die Freude an der Arbeit darf doch nicht vergehen."
Hannelore Hoger, die Schirmherrin des Hilfswerks Help Age Deutschland ist, fordert die Politik in der aktuellen Flüchtlingsdebatte auf, den Aspekt der Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Auch Help Age kümmere sich nachhaltig und langfristig um die Armutsbekämpfung in den Entwicklungsländern. Sie sei jedoch bereit, "vorübergehend Flüchtlinge aufzunehmen, wenn die Not so groß ist, dass man dazu verpflichtet wird". Ihre Wohnung sei zwar nicht so groß, aber: "Ich kann zu meiner Tochter ziehen, während ich meine Wohnung zur Verfügung stelle."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)