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Simon Schwarz ist mit dem Bleifuß unterwegs

Archivmeldung vom 30.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Simon Schwarz (VIS 2015)
Simon Schwarz (VIS 2015)

Foto: Manfred Werner/Tsui - CC by-sa 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Schauspieler Simon Schwarz (50) ist im Straßenverkehr offenbar mit dem Bleifuß unterwegs: "Ich bin ja auch gestört, was Geschwindigkeit anbelangt", sagte der Österreicher der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Mit dem Auto fahre er "viel zu schnell", räumte Schwarz ein: "Ich bin ganz unerträglich. Das sind meine schwierigen Momente. Ich weiß das auch, es ist ein Problem, das ich in den Griff bekommen muss."

Dabei liegt der Umweltschutz dem 50-Jährigen sehr am Herzen: "Ich hatte immer den Wunsch, mehr zu hinterlassen, etwas Vernünftiges zu tun, konsequenter dazu beizutragen, dass manches in eine gute Richtung geht." Da aber sieht er Defizite bei sich selbst: "Bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz habe ich schon seit Jahren den Eindruck, dass die Politik definitiv geschlafen hat und wir als Gesellschaft mehr hätten tun können. Meine Mutter hat da mehr auf die Beine gestellt. Und als Person im öffentlichen Leben hätte ich doch mehr Möglichkeiten gehabt."

Bei seinen Kolleginnen und Kollegen, so Schwarz weiter, löse es regelmäßig große Heiterkeit aus, wenn sie davon hören, dass er eine Tanz- und eine klassische Ballettausbildung hat: "Lisa Maria Potthoff und Sebastian Bezzel haben laut losgelacht, als sie das zum ersten Mal gehört haben. Bei Lisa war es sogar so, dass sie einen regelrechten Lachkrampf bekommen hat. Sie dachte, das wäre ein Witz, und fand es wahnsinnig lustig." Zusammen mit Potthoff und Bezzel ist Schwarz ab 5. August im neuen Eberhofer-Krimi "Kaiserschmarrndrama" im Kino zu sehen.

Seine Hinwendung zu Tanz und Ballett habe einen durchaus ernsten Hintergrund gehabt, berichtete Schwarz weiter: "Ich war ein bisschen ADHSler, auch wenn es damals noch nicht so hieß und auch nicht entsprechend behandelt wurde. Ich war einfach sozial schwer eingliederungsfähig, bin schon auf der Grundschule zu Schulpsychologen geschleppt worden, war in den ersten vier Schuljahren auf vier verschiedenen Schulen und habe mit sieben Jahren zum ersten Mal autogenes Training machen müssen. Damals hieß es, dass es gut sei, wenn man boxt, tanzt, Kampfsport betreibt oder in irgendwelchen Vereinen mitmacht." Das Tanzen habe ihm schließlich geholfen, "fokussiert in eine Richtung zu gehen, auch wenn es mich nicht fasziniert hat".

Probleme habe er mit seinem 50. Geburtstag im Januar gehabt, räumte Schwarz ein: "Ich hatte gleich einen Leistenbruch, bekam also sofort das Bonusmaterial des Alters." Insofern habe sich das Leben nach dem Geburtstag tatsächlich anders angefühlt: "Eigentlich fühlt es sich natürlich nicht anders an, aber eine leichte Nummer war es für mich dennoch nicht. Ich bin ja sozialisiert in einer Welt, in der man mit 50 noch ein paar Arbeitsjahre vor sich hat, aber eigentlich schon da angekommen ist, wo man alles vorbereitet hat, um schön in die Rente überzugehen. Mir ist zwar klar, dass es bei mir so nicht stattfinden wird, aber nichtsdestotrotz habe ich die 50 als Bruch und Schwelle empfunden."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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