Feministische Bloggerin: In der Silvesterdebatte werden "rassistische Nebelkerzen" gezündet
Archivmeldung vom 06.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Feministin Nadia Shehadeh kritisiert die aktuelle Debatte über den Polizeieinsatz während der Silvesterfeier in Köln. Man zünde "in weiten Teilen mal wieder nur rassistische Nebelkerzen, anstatt dem Kern der Dinge - nämlich den patriarchalen Gewaltstrukturen - auf den Grund zu gehen", schreibt das Redaktionsmitglied des Internetblogs "Mädchenmannschaft" in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland".
Nicht die ethnische Herkunft, sondern die hegemoniale Männlichkeit scheine das eigentliche Problem zu sein: Die Täter von Sexualübergriffen seien nämlich in der Hauptsache männlich. "Dass dieser Sachverhalt ständig ausgeblendet und sich stattdessen bemüht wird, Täterschaft zu ethnisieren, anstatt auf patriarchale Gewaltstrukturen einzugehen, gehört zu einer Schutzkultur, die tatsächliche Gefahrenlagen ausblendet und sich nur vermeintlich um potenzielle Opfer sorgt", so Shehadeh weiter.
Quelle: neues deutschland (ots)