Sender bangen um Gewinnspiel-Erlöse
Archivmeldung vom 06.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Fiskus wirft ein Auge auf die Gewinnspiel-Erlöse von TV- und Radiosendern. Am 10. Februar wird sich der Bundesrat auf Initiative der Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein über das so genannte Spieleinsatzsteuergesetz beraten. Dieses könnte dem Staat künftig reiche Steuererträge aus Lotterien, Glücksspielen oder auch aus boomenden "Telefonmehrwertdienstangeboten" sichern.
Die Gesetzesvorlage sieht
unter anderem vor, Erträge aus Gewinnspielen via Telefon künftig mit
einem Steuersatz in Höhe von 20 Prozent zu belegen. Diese Neuregelung
würde alle Sender betreffen, die über Telefongebühren bei
Gewinnspielen dazuverdienen. Das berichtet der internationale
Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche Kontakter in seiner
aktuellen Ausgabe.
Was für Lotto-Anbieter, Casinobesitzer aber auch
Medienunternehmen enorme Gewinneinbußen zur Folge hätte, ließe die
leere Staatskasse ordentlich klingeln: Im Falle des Inkrafttretens
des Spieleinsatzsteuergesetzes rechnet der Staat insgesamt mit
jährlichen Steuermehreinnahmen von bis zu 680 Millionen Euro.
Gegen die Besteuerung von Telefonmehrwertdiensten in den Medien ist
der Wirtschaftsausschuss des Bundestags. Das Expertengremium ist der
Ansicht, dass private Fernsehanbieter zur Sicherung ihrer
Wettbewerbsfähigkeit auf Zusatzeinnahmen aus interaktiven Sendungen
dringend angewiesen seien, da Werbeumsätze immer weiter zurückgingen.
Die Stagnation der Werbeerlöse betreffe nicht nur reine
Mitmachsender, sondern auch viele Angebote im "klassischen"
Fernsehbereich, bei denen Einnahmen aus Gewinnspielen inzwischen
einen wichtigen Finanzierungsbeitrag darstellten, so der
Wirtschaftsausschuss in seiner Stellungnahme.
Quelle: Pressemitteilung Der Kontakter