Rapper Haftbefehl und Xatar kritisieren Umgang der Medien mit Muslimen
Archivmeldung vom 11.08.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Rapper Haftbefehl und Xatar kritisieren den Umgang der deutschen Medien mit Muslimen scharf. "Die Medien hetzen gegen Muslime, das ist auf jeden Fall so", so Xatar in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Ich kann dir zehn Titelbilder von deutschen Magazinen zeigen, in denen der Islam als dunkle Macht und Gefahr mit Kalaschnikows und Sprengstoffgürteln dargestellt wird. Das beeinflusst die Leute hart", sagte er. "Auch deutsche Medien machen den IS stark", ergänzte Rapper Haftbefehl.
"Die Zeitungen und das Fernsehen haben das Image von der unbesiegbaren Truppe doch mit aufgebaut. Warum sperrt YouTube die Videos des IS nicht, wie das bei unseren Videos passiert, wenn wir mal eine Graskeule zeigen?" Beide distanzieren sich von "Psycho-Rappern" und "Horror-Rappern".
"Einen Text wie `Ich vergewaltige deine Frau oder `Ich bohre dir meinen Bleistift ins Auge, den würden wir niemals sagen", so Haftbefehl. "Wir erzählen kein wirres Zeug, verstehst du. So redet man einfach nicht auf der Straße." Die Bezeichnung "du Schwuchtel" sei von ihnen nicht böse gemeint. "Wenn wir Leute als Schwuchtel bezeichnen, haben Schwule meistens kein Problem damit", sagte Xatar.
"Das Problem haben die Leute, die nicht schwul sind." Beide Musiker halten politischen Rap für notwendig. "Wenn wir das nicht machen, wer dann? Wir haben die Plattform", so Xatar. "Man kann doch nicht nur über Nutten, Drogen und schnelle Autos rappen", fügte Haftbefehl hinzu. Zugleich plädieren sie für einen Wahlboykott. "Wir sagen: Politik ist durch. Geht nicht wählen", so Haftbefehl. "Wählt euch selber. Yes we can!"
Quelle: dts Nachrichtenagentur