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NDR: Ausspeisung des NDR Fernsehens aus analogem Kabel in Nordrhein-Westfalen nicht kundenfreundlich

Archivmeldung vom 27.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Norddeutscher Rundfunk

Das NDR Fernsehen soll ab 2. September 2013 nicht mehr über das analoge Kabelnetz von Unitymedia in Nordrhein-Westfalen zu empfangen sein. Das hat der Kabelnetzbetreiber Unitymedia NRW GmbH dem NDR mitgeteilt. Den Hintergrund der Entscheidung bildet die Auseinandersetzung über die so genannten Einspeise-Entgelte: Während Unitymedia für die Verbreitung auch bei den Sendern kassieren möchte, argumentieren ARD und ZDF, dass die Netzbetreiber bereits von ihren Kunden Nutzungsentgelte erhalten, also dieselbe Leistung doppelt berechnen wollen.

Zusätzlich kompliziert wird die Sache durch eine Entscheidung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM). Danach ist das NDR Fernsehen nicht mehr als "must carry"-Angebot zu sehen, also ein Programm, das auf jeden Fall auch ins analoge Kabel einzuspeisen ist. Dr. Arno Beyer, Stellvertretender NDR Intendant: "Diese Entscheidung lassen wir gerichtlich überprüfen. Klar ist aber schon jetzt: Die angekündigte Ausspeisung des NDR Fernsehens aus dem analogen Kabel geht vielen Zuschauerinnen und Zuschauern in NRW gegen den Strich. Das NDR Fernsehen ist in diesem Bundesland nach dem WDR Fernsehen das beliebteste Dritte Programm. Deshalb sollte Unitymedia im Interesse der eigenen Kunden seine Ankündigung überdenken und das NDR Fernsehen weiter analog verbreiten."

Betroffen von der geplanten Maßnahme sind nach Schätzung von Technik-Experten ca. 30 Prozent der Kabelhaushalte in Nordrhein-Westfalen. So viele nutzen ausschließlich das analoge Kabelnetz. Via Kabel empfangen knapp die Hälfte der Haushalte in Nordrhein-Westfalen ihre Fernsehsender. ARD und ZDF hatten schon vor Jahren angekündigt, nicht mehr länger für die Verbreitung ihrer Programme an die großen Kabelfirmen wie Unitymedia oder Kabel Deutschland zahlen zu wollen. In anderen europäischen Ländern ist es völlig unüblich, dass außer den Kabelkunden auch noch die Sender für die Einspeisung zur Kasse gebeten werden.

Unabhängig davon bleiben alle Programme im digitalen Angebot von Unitymedia weiterhin unverschlüsselt und über denselben Anschluss verfügbar. Betroffene Kunden, die weiterhin das NDR Fernsehen empfangen möchten, sollten deshalb lediglich einen handelsüblichen Digitalreceiver anschließen. Moderne Fernsehgeräte haben einen solchen Receiver bereits integriert. Eine weitere Ausweichmöglichkeit bieten andere Verbreitungswege, auf denen das NDR Fernsehen weiterhin verfügbar ist: Satellit und DVB-T sowie IPTV.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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