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Warner-Sound auch ohne Musikvideos erfolgreich

Archivmeldung vom 10.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flo Rida: Lässt auf YouTube hinter die Kulissen schauen. Bild: flickr.com/rinal
Flo Rida: Lässt auf YouTube hinter die Kulissen schauen. Bild: flickr.com/rinal

Der Musikverlag Warner konkurriert auf YouTube mit den Branchenriesen Sony und BMG, die mit "VEVO" den größten und erfolgreichsten Musik-Channel auf Googles Videoplattform betreiben. Seit Mai geht der Konzern einer neuen Strategie nach und bietet auf dem neuen Channel "Warner Sound" keine Musikvideos an, sondern eigens produzierte Dokumentationen, Hintergrundberichte und Vorstellungen von jungen Musikern. Laut dem Analyse-Portal Adage schaffte es der neue YouTube-Kanal binnen weniger Wochen auf den ersten Platz der Charts.

"Wir betrachten den neuen Channel als Unterhaltungsnetzwerk und schätzen uns glücklich, dass wir auf einen großen Pool von Musikern zurückgreifen können, die uns bei der Produktion von Videos helfen", sagt der verantwortliche Vorstand bei Warner, Ocean MacAdams. YouTube ist unter Jugendlichen als Jukebox bereits sehr beliebt. Google versucht seit geraumer Zeit mit professionellen Kanälen auch andere Zielgruppen anzusprechen. Warner Sound ist einer von mehr als hundert Premium-Channels, die von YouTube durch Werbeeinblendungen gesponsert werden.

"Unser Fokus liegt im Schaffen von Inhalten, um unsere Musiker herum", betont MacAdams. Unter den beliebtesten Künstlern sind Flo Rida und Theophillus London, die den Nutzern Einblick hinter die Kulissen von ihren Auftritten gewähren. Auf dem Kanal findet man auch Archivmaterial von bekannten Musikern wie Depeche Mode oder Steve Martin.

Deutschland blockiert VEVO

Warner beendet mit diesem Channel endgültig den Streit mit YouTube. 2008 scheiterten Verhandlungen über ein Lizenzabkommen und die Kooperation der beiden Unternehmen war unklar. Die Google-Tochter musste alle Videos von Künstlern entfernen, die bei Warner unter Vertrag standen. "Wir können Bedingungen, die keine angemessene und faire Kompensation für unsere Künstler darstellen, nicht akzeptieren", verlautbarte der Musikverlag. Mittlerweile ist die Partnerschaft mit YouTube für Warner ein lukratives Geschäft. Laut Comscore erreicht der Verlag auf YouTube jeden Monat 30 Mio. Nutzer.

VEVO ist in Deutschland nicht verfügbar - in Österreich und der Schweiz hingegen schon. Grund dafür ist der anhaltende Streit zwischen GEMA und YouTube bezüglich der Vergütung. Den Parteien gelingt es nicht, sich über ein Vergütungsmodell für die Künstler zu einigen. In dem nach den USA, Großbritannien und Japan weltweit viertgrößten Musikmarkt konnte sich bisher nur der deutsche Dienst Simfy mit der GEMA auf ein Preismodell einigen. Warner hat die Urheberrechtsproblematik mit regionalen Kanälen umgangen, die auf einzelne Länder angepasst sind.

Quelle: www.pressetext.com/Peter Oslak

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