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Lauterbach geht gerne in Talkshows und sieht sie auch gerne

Archivmeldung vom 02.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Kartenhaus fällt zusammen... (Symbolbild)
Das Kartenhaus fällt zusammen... (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angekündigt, sich auch im neuen Jahr mit Ehrgeiz mit der Corona-Pandemie beschäftigen zu wollen. "Ich werde mich natürlich weiterhin ausführlich mit der Pandemie beschäftigen, wissenschaftlich und politisch. Diesen Ehrgeiz werde ich auch in diesem neuen Jahr haben", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".

Lauterbach weiter: "Im Übrigen gehe ich gerne in Talkshows und sehe sie auch gerne. Sie sind ein wichtiger Baustein politischer Meinungsbildung, wenn es die Zeit zulässt." Rückblickend auf 2020 sagte Lauterbach, der schwärzeste Moment sei der Lockdown im Frühjahr 2020 gewesen. "Da war nicht absehbar, wie lange er andauern würde. Es war nicht klar, wie ansteckend das Virus wirklich ist und ob es überhaupt jemals einen Impfstoff geben würde." Das sei die Zeit der geringsten Kontrolle gewesen. Zudem hätten ihm Bedrohungen zugesetzt.

"Was mir sehr zu schaffen gemacht hat, waren die Bedrohungen gegen meine Familie und mich." Er erfahre seit Beginn der Pandemie und seinen Äußerungen dazu "leider täglich, wie abgrundtief Menschen hassen können", sagte Lauterbach. "Das hätte ich vorher so nicht für möglich gehalten." Er zeigte sich zuversichtlich, dass 2021 "deutlich besser" wird. "Wir werden jetzt die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen vor uns haben." Dann sei aber Licht am Ende des Tunnels erkennbar. "Die Kombination aus mehr verfügbarem Impfstoff und besserem Wetter wird ab April hoffentlich für Entspannung sorgen", sagte Lauterbach.

Lauterbach für Lockdown-Ende bei Inzidenz von 25 Neuinfektionen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, die Zielmarke für ein Ende des Lockdowns auf bundesweit 25 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu verschärfen. "Wir sollten kein Stückwerk machen, sondern sagen, wir gehen aus dem Lockdown raus, wenn wir diese Ziel-Inzidenz von 25 erreicht haben. Vorher nicht", sagte Lauterbach der RTL/n-tv-Redaktion.

Als Grund für die Verschärfung nannte Lauterbach neue, gefährlichere Varianten des Coronavirus. Selbst die momentane Zielmarke von 50 Neuinfektionen sei noch weit weg. "Das erreichen wir allenfalls Ende Januar. Das glaube ich aber auch noch nicht." Die Menge der Impfstoffe, die verfügbar seien, spiele in den nächsten drei Monaten "keine Rolle" bei der Frage, welche Lockdown-Maßnahmen es brauche, so Lauterbach.

"Der Impfstoff, den wir jetzt haben, reicht nicht, um für die nächsten drei Monate zu einer guten Impf-Geschwindigkeit zu kommen." Die EU hätte mehr bei Biontech und Moderna einkaufen müssen. Sie aber habe offenbar auch danach entschieden, welche Impfstoffe günstig seien. "Das passt einfach nicht in die Zeit", sagte Lauterbach. Der SPD-Politiker fordert, jetzt bei Moderna Impfstoff nachzuordern. "Wenn wir jetzt bestellen, bekommen wir ihn relativ spät. Aber das ist besser, als dass wir ihn gar nicht bekommen." Lauterbach forderte außerdem, die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca zu prüfen.

Lauterbach für deutschen Alleingang bei Impfstoff-Zulassung

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts des Engpasses bei Impfstoffen auf eine schnellere Zulassung des Wirkstoffs der Uni Oxford und Astrazeneca gedrungen und einen deutschen Alleingang ins Gespräch gebracht. "Wir sollten prüfen, den Oxford-Impfstoff über die europäische Arzneimittelagentur, die Ema, zuzulassen. Zur Not wäre bei Verzögerungen hier ein deutscher Alleingang sogar vertretbar", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Samstag). "Außerdem halte ich es für richtig, bei allen verfügbaren Impfstoffen zunächst mit einer Einmalimpfung zu starten. Damit würden wir wahrscheinlich sehr viele schwere Fälle in den nächsten zwölf Wochen abwenden können."

Lauterbach kritisierte, dass es zu wenige Impfstoffdosen gibt. "Dass Europa so wenig von dem teuren amerikanischen Impfstoff von Moderna gekauft hat, ist sehr bedauerlich. Schon sehr früh war klar, dass der Moderna-Impfstoff sehr stark wirkt und in Hausarztpraxen verwendet werden könnte. Das wäre jetzt kein Nachteil", sagte Lauterbach. "Auch mehr Biontech-Impfstoff wäre nicht falsch gewesen." Man habe wohl zu sehr auf spätere und vielleicht preiswertere Impfstoffe gehofft. "Wenn Deutschland selbst oder die EU von vornherein mehr Biontech-Impfdosen bestellt hätte, wären wir jetzt schon deutlich weiter", sagte Lauterbach. In der Debatte um mögliche Privilegien für Geimpfte verwies Lauterbach auf noch laufende Studien. "Ich halte das für eine Luxusdebatte. Wir wissen wege n noch laufender Studien erst im Februar, ob Menschen, die den Biontech-Impfstoff erhalten haben, sich trotzdem mit dem Virus anstecken können oder nicht", sagte Lauterbach. "Wäre das der Fall, wäre es sogar gefährlicher, Geimpfte ohne Maske und Abstand in Gaststätten oder Flugzeuge zu lassen, weil sie das Virus noch schneller weitergeben könnten." Es reiche also, wenn man diese Debatte im Sommer beginne, sagte der SPD-Politiker.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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