Von Hirschhausen beklagt zu großen Druck im Medizinstudium
Archivmeldung vom 17.12.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Arzt und Medizinkabarettist Eckart von Hirschhausen beklagt einen zu großen Druck im Medizin-Studium: "Ausgerechnet die Menschen, die für die Gesundheit von anderen zuständig sind, werden kaum dazu angeleitet, pfleglich mit sich selber umzugehen", sagte von Hirschhausen der "Welt". Ihn wundere daher auch nicht das Ergebnis einer weltweiten Meta-Studie von Forschern des Brigham and Women`s Hospital in Boston, die kürzlich ergeben hatte, dass Medizinstudenten überdurchschnittlich häufig unter Depressionen leiden. Jeder vierte ist demnach betroffen.
Elf Prozent der Medizinstudierenden hätten sogar Suizidgedanken. Die Studierenden würden enorm unter Druck gesetzt und immer wieder ins kalte Wasser geworfen, sagte von Hirschhausen: "Gerade den sensibleren geht das unter die Haut, zu wissen, welche Verantwortung plötzlich auf einem lastet und wie wenig die Ausbildung einen darauf vorbereitet."
Er forderte, die Themen Persönlichkeitsbildung, Achtsamkeit und eigene Seelenhygiene dringend in die Grundausbildung von Studierenden der Medizin aufzunehmen. "Wir können es uns auch als Gesellschaft gar nicht leisten, dass diese Berufsgruppen unter der hohen Belastung zusammenbrechen, denn wir brauchen heute gute Ärzte und Pflegende, und in Zukunft erst recht", sagte von Hirschhausen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur