Jan Josef Liefers will in Münster Wiedertäufer-Käfige
Archivmeldung vom 05.04.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJan Josef Liefers, Darsteller des Rechtsmediziners Carl-Friedrich Boerne, hat kurz vor der der Ausstrahlung des 25. Münster-"Tatorts" (13. April) neue Ideen für künftige Folgen geliefert: "Einer meiner Lieblingsanfänge für den Münster-,Tatort', zu dem es bislang leider noch nicht gereicht hat, ist, dass Thiel und Boerne in den Wiedertäufer-Käfigen oben an der Lambertikirche aufwachen und nicht wissen, wie sie dahin gekommen sind. Das wär doch mal was," sagte Liefers der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Auch für seine Figur kann sich Liefers Änderungen vorstellen - allerdings nur unter gewissen Bedingungen: "Wir haben schon ein paar Mal darüber geredet, ob Boerne nicht auch Fahrrad fahren sollte. Eigentlich könnte er mit allem fahren, aber aus der Gattung der Fahrräder müsste es schon ein mundgeblasenes Exemplar sein."
Eine Veränderung gibt es schon in der aktuellen Folge "Der Hammer" - Boerne trägt einen Kurzhaarschnitt, der allerdings nicht von Dauer sein soll. Liefers: "Das war der Not geschuldet, die Alternative wäre eine Perücke gewesen. Ich hatte vorher einen Kinofilm namens ,Desaster' gedreht, in dem ich eine Glatze haben musste. Und Haare wachsen eben nur einen Zentimeter pro Monat."
Sein Filmpartner Axel Prahl, im Münster-"Tatort" Darsteller des Kommissars Frank Thiel, forderte in dem Gespräch, den ARD-Krimi nicht zu ernst zu nehmen: "Dieser Realitätsbezug, den der ,Tatort' immer vorgibt zu haben, nehme ich ihm eh nicht ab, deshalb finde ich diese komödiantische Richtung viel passender. Jeder Polizist lacht sich tot, wenn er den ,Tatort' sieht - also: wenn schon, dann überzeichnen und nicht so ganz ernst nehmen."
Warum dies in Münster besonders gut funktioniert, erklärte wiederum Liefers: "Hier ist man dafür viel dichter an den Menschen, die Fälle sind nachvollziehbarer und familiärer. Das ist nicht das ganz große Verbrechen, sondern die eifersüchtige Tante oder der Freak, der keinen Puff in seiner Nachbarschaft will. Hier kann man Geschichten machen, die schrulliger und vielleicht auch ein bisschen popeliger sind als in Berlin oder New York, die aber dafür auch viel mehr berühren. Da kann man dann auch den komischen Aspekt viel besser bedienen."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)