Bastian Pastewka sorgt sich ums deutsche Fernsehen
Archivmeldung vom 20.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKaum ein TV-Protagonist liebt das eigene Medium so wie Bastian Pastewka, dessen Sat.1-Serie "Pastewka" kommende Woche in die vierte Staffel geht. Deshalb spürt man sein ehrliches Leiden, wenn er über den Zustand des deutschen Fernsehens spricht.
Präziser als jeder Medienjournalist analysiert Comedian und Schauspieler Bastian Pastewka im Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de das aktuelle Problem der Branche: "Wer soll dem Publikum übel nehmen, wenn es nicht viel vom Fernsehen hält, wenn manche Macher selbst nicht wissen, was sie noch von ihrem Medium halten sollen?", so sein Urteil. Mit schlechten Quoten und daraus entstandenem Frust habe diese Erkenntnis nichts zu tun.
"Ich habe eingesehen, dass Comedy im deutschen Fernsehen nicht massentauglich ist. Comedy ist immer ein bisschen die Laus im Pelz", sagt Pastewka und ergänzt: "Und so soll das bitte auch bleiben. Wie soll Humor für das größtmögliche Publikum aussehen? Bei der 'Wochenshow' war nichts kreativ lähmender als die starke Quote der Vorwoche, weil wir uns alle imaginär auf die Schulter geklopft haben und zufrieden waren. Und schon entsteht nichts Neues. Das will ich nie wieder haben."
Stattdessen wünscht sich Pastewka wieder mehr "kleine Geschichten" im deutschen Fernsehen. "Es scheint, als würden nur noch Krimis gedreht werden, oder jene TV-Filme, in denen wahlweise der 2. Weltkrieg eine Rolle spielt, die Politik der Nachkriegszeit oder in denen die Mauer entweder gebaut wird oder wieder fällt", bemerkt Pastewka. "Aber wo sind die Geschichten, die ohne das Drama, einen Mord oder den Soap-Anstrich auskommen?"
Aber Bastian Pastewka liebt das Medium Fernsehen - und auch seinen Festplattenrecorder.
Quelle: dwdl.de