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Kabelverband FRK erwartet Auseinanderbrechen der VG Media und bietet TV-Sendern Kooperation an

Archivmeldung vom 28.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Wir bieten den kleinen Spartenprogrammen eine Allianz mit den mittelständischen unabhängigen Kabelnetzbetreibern an", erklärt Heinz-Peter Labonte, Vorstandssprecher des FRK - Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen.

Angesichts der Befürchtungen vieler kleinerer TV-Programmanbieter, dass sie künftig nicht mehr im analogen Kabelfernsehen zu empfangen sein werden, würden sie durch RTL und SAT.1 zur digitalen Verbreitung in "grund"verschlüsselte PayTV-Grundpakete von ASTRA, KDG, UnityMedia/Arena und KabelBW gezwungen. Mit der Zusammenarbeit der Programmanbieter und den vom FRK vertretenen Kabelnetzbetreibern könne eine Allianz der unabhängigen Medienunternehmen entstehen, die ein Gegengewicht zu dem marktbeherrschenden Duopol der beiden Senderfamilien RTL-Gruppe und ProSiebenSat.1 Media AG bilden.

Ursache der Notlage der kleineren Programmunternehmen sei das Bestreben von Kabel Deutschland (KDG) und anderen Oligopolisten, analoge Kabelplätze für die neuen digitalen Programme der beiden Senderfamilien bereitzustellen. Während die kleineren Programme verschwänden, werde Platz geschaffen für die neuen digitalen TV-Programme der beiden Senderfamilien. "Die wollen ein Programmkartell", ist sich Labonte sicher. Gleichzeitig würden auf Drängen der Verwertungsgesellschaft VG Media unter Leitung von Hartmut Runde, Verwertungsverträge mit den Netzbetreibern angestrebt - mit erheblichen Nachteilen für die kleinen Programmanbieter. Die so genannte "Grundverschlüsselung" drücke neue Pay-TV-Grundpakete in den Markt, deren Kosten den Kabelnetzbetreibern aufgebürdet und andere, insbesondere kleinere Programmanbieter aus dem Kabel verdrängen würden.

Labonte: "Nachdem der FRK den geplanten raschen Umstieg von analoger auf digitale Kabelverbreitung ohne einen längeren Simulcast wiederholt als verbraucherunfreundlich angemahnt hat, haben endlich auch die Landesmedienanstalten die Problematik erkannt." Jetzt zeige die verfehlte Kabelpolitik u.a. der KDG ihre negativen Auswirkungen für Zuschauer und Programmanbieter und lasse befürchten, dass die VG Media und in Folge auch der VPRT angesichts der sehr unterschiedlichen Interessen des RTL/ProSiebenSAT.1-Kartells und der unabhängigen Programmunternehmen auseinanderbreche. Damit verlören eventuell vor allem die kleineren privaten TV-Programme ihre notwendige Interessensvertretung.

Eine Kooperation der unabhängigen TV-Sender mit den mittelständischen Kabelnetzbetreibern sichere den Sendern ein Verbreitungspotential von über zwölf Millionen Kabelhaushalten. Die vom FRK-Kabelverband repräsentierten Netzbetreiber praktizierten einen sanften Analog-Digital-Umstieg, der allein den Wünschen der TV-Zuschauer und nicht sachfremden Kapitalinteressen verbunden sei. Gleichwohl seien Mitgliedsfirmen des FRK auch für Pilotprojekte zum schnelleren Digitalumstieg offen, so Labonte.

Quelle: Pressemitteilung FRK Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen

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