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Getöteter russischer Journalist: Reporter ohne Grenzen fordert Aufklärung

Archivmeldung vom 04.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Tod des russischen NTV-Journalisten Ilya Zimin steht eventuell im Zusammenhang mit seinen Recherchen. Reporter ohne Grenzen (ROG) hat daher an den untersuchenden Staatsanwalt appelliert, auch in diese Richtung zu ermitteln.

Der Fernsehjournalist war am 26. Februar von Kollegen tot aufgefunden worden. Die Tür zu seiner Wohnung stand halb offen, der Körper des 33jährigen lag inmitten eines verwüsteten Zimmers und sein Gesicht wies Verletzungen auf. Als Todesursache wird ein Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf seinen Kopf vermutet.

"Journalisten in Russland werden oft bedroht, wenn sie über sensible Themen berichten. Zuletzt musste Paul Khlebnikov im Juli 2004 seine Recherchen mit seinem Leben bezahlen", so Reporter ohne Grenzen. "Ilya Zimin war ein investigativer Reporter und es mag Kräfte geben, die ihn deshalb lieber verschwinden lassen wollten. Daher fordern wir vom Staatsanwalt, diese Möglichkeit einzubeziehen."

Zimin arbeitete für verschiedene russische Fernsehsender - TV6, TVS und zuletzt NTV. Bei der renommiertesten Fernsehpreisverleihung Russlands, TEFI, erhielt er im Jahr 2002 die Auszeichnung "Bester Russischer TV Reporter". Kurz vor seinem Tod recherchierte er zur Hygiene in Moskaus Luxusrestaurants. Oft benutzte er eine versteckte Kamera.

Der Moskauer Staatsanwalt hat bisher noch keine Verbindung hergestellt zwischen dem Mord an Zimin und seiner journalistischen Tätigkeit.

Quelle: Pressemitteilung Reporter ohne Grenzen

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