ZDF über Verwechslung bei Fernsehfahndung bestürzt
Archivmeldung vom 23.02.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit Bestürzung hat das ZDF auf die Nachricht reagiert, dass ein völlig unverdächtiges Urlauberpaar aus Deutschland anscheinend Opfer einer Verwechslung bei den amerikanischen Ermittlungsbehörden wurde und über die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" im Zusammenhang mit einer Mordserie in den Vereinigten Staaten gesucht wurde. Das ZDF hat der Familie gegenüber sein Bedauern über den Vorgang ausgedrückt.
Das Bundeskriminalamt hatte nach Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen für eine Öffentlichkeitsfahndung die Bitte des amerikanischen FBI an "Aktenzeichen XY...ungelöst" weitergegeben. Es sei erklärtes Ziel des FBI gewesen, nach monatelangen Analysen der Bilder eines fotografierten Paares aus Italien Sicherheit darüber zu gewinnen, ob es sich, wie vermutet, dabei um den US-amerikanischen Mordverdächtigen und seine Lebensgefährtin handelte. Dazu hatte es zuvor schon in Italien und England öffentliche Fahndungen mit Hilfe des Fernsehens gegeben. Nach der Ausstrahlung im ZDF-Programm hat sich ein deutsches Ehepaar gemeldet, das sich auf dem Fahndungsfoto erkannt hat.
In der Sendung war zwar darauf hingewiesen worden, dass es nicht bekannt sei, wer auf den gezeigten Fotos aus Italien zu sehen sei. Doch der Zusammenhang mit der Fahndung nach einem der meistgesuchten Männer der Welt sei für die Betroffenen dramatisch, erläuterte der Sender am Freitag. Das ZDF habe jedoch keinerlei Möglichkeit gehabt, das FBI-Material der auch vom deutschen BKA geprüften Fahndung zu verifizieren.
Quelle: ZDF