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Web stärkt Print - und umgekehrt

Archivmeldung vom 10.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Weniger Leser, mehr Online-Nutzer: So lautet das Fazit der jüngsten Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA). 2007 ging die Reichweite aller Printmedien im Vergleich zum Vorjahr bisher um mehr als ein Prozent zurück, während die Zahl von Internet-Nutzern beständig steigt: Jeder Dritte geht heute täglich ins Netz (1). Bedeutet die veränderte Mediennutzung das "Aus" für klassische Medien?

Gilt in Zeiten von Web 2.0 nur noch surfen statt lesen? Andreas Ludwig, Director Marketing & Business Development bei Yahoo! Deutschland, macht sich um die Zukunft der Print-Branche keine Sorgen. Er sieht für Verlage beste Chancen, sich auch im digitalen Markt erfolgreich zu positionieren.

"Für mich besteht kein Zweifel, dass es Zeitungen noch lange geben wird. 'Print' ist ein Gütesiegel, steht seit jeher für hohe Qualität und journalistische Kompetenz. Zeitungen filtern Wichtiges von Unwichtigem, haben einen quellensicheren, unverfälschten Charakter und bieten dem Leser eine glaubwürdige Orientierung. Diese Kernkompetenzen und Vorteile können Printmedien auch in der digitalen Welt ausspielen, denn auch hier sind sie gefragt.

Hochwertige Inhalte bleiben auch weiterhin der Schlüssel zum Erfolg. Mit den von Nutzern generierten Inhalten kommt jetzt jedoch eine neue Dimension hinzu: Videostreams, Blogs und Wikis sind Ausdruck einer neuartigen Partizipationskultur, die unter dem Begriff ,Web 2.0' für Schlagzeilen sorgt. Wie genau dieser Trend bezeichnet wird, spielt dabei keine Rolle. Tatsache ist, dass die Entwicklung hin zu personalisierbaren Services und Communities unaufhaltsam voranschreitet, weil sie dem entspricht, was Nutzer heute erwarten. Immerhin besuchten seit Anfang 2007 bereits rund 20 Millionen Bundesbürger - fast die Hälfte aller deutschen Internetnutzer - das neue ,Mitmach-Web' (2). Selbst Journalisten beurteilen das neue Phänomen des ,Bürgerjournalismus' tendenziell positiv: Mehr als 40 Prozent meinen, dass diese neue Form der Berichterstattung eine Bereicherung des klassischen Journalismus darstellt (3). Der rasante technische Fortschritt und das Zusammenwachsen der Medien - Print, Radio, Film, mobile Endgeräte - erschließen der Offline-Welt heute völlig neue Auftrittsmöglichkeiten im Netz.

Das zeigen Beispiele wie Spiegel, Burda oder Bertelsmann. Viele Print-Titel und Verlage haben die Zeichen der Zeit längst erkannt und sind online aktiv geworden. Sie beweisen, was auch schon vor dem Siegeszug des Internet galt: Noch nie hat ein neues Medium ein altes verdrängt - nur ergänzt. Durch kreative, hochwertige Online-Angebote und einen interaktiven Austausch mit den Lesern beziehungsweise Nutzern kann der Print-Bereich seinen Wirkungskreis erweitern und zugleich die Marke stärken. Neue Techniken ermöglichen dabei eine zielgruppengerechte und kontextsensitive Ansprache. Das erfordert jedoch einen Wandel vom traditionellen Zeitungshaus zum ,interaktiven Medienhaus': Nur wer seine qualitativ hochwertigen Inhalte auf allen Kanälen strategisch gezielt anbieten kann - egal ob in Print, im Web oder über Handy - wird auf der Gewinnerseite stehen.

(1) Quelle: "Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse 2007 (AWA)", Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach, April 2007
(2) Quelle: "Branchenbild Online-Nutzung", Media-Studie, Gruner + Jahr Media Sales Marktanalyse, Hamburg, 09.07.2007
(3) Quelle: "Journalismus im Wandel", Studie 2007, News Aktuell (dpa)

Quelle: Pressemitteilung Yahoo! Inc.

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