Steimles Sprachwelt: Uwe Steimle ist Sprachwahrer des Jahres
Archivmeldung vom 12.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttUwe Steimle ist "Sprachwahrer des Jahres 2019". Das hat die DEUTSCHE SPRACHWELT zur Leipziger Buchmesse bekanntgegeben, die heute begonnen hätte. Die Leser der Sprachzeitung wählten den vom MDR verschmähten Schauspieler mit absoluter Mehrheit (54,8 Prozent) auf den ersten Platz. Dahinter folgt mit Dieter Nuhr ein weiterer Kabarettist (21,3 Prozent). Beide sind 2019 zu Symbolfiguren der Redefreiheit geworden.
Steimle machte den Ausdruck "Ostalgie" zum geflügelten Wort. Als Kabarettist spielt er mit Klischees, was manche verunsichert. Dabei ist gerade die Verunsicherung ein künstlerisches Mittel, um Schubladendenken zu überwinden. Bis 2019 zeigte der MDR "Steimles Welt". Darin besuchte Steimle faszinierende Leute, mit denen er sich über ihre Geschichten vor und nach der "Kehre" unterhielt. Sie durften dort frei von der Leber weg reden, was er auch selbst gern tut. Nachdem er dem MDR jedoch mangelnde Staatsferne vorgeworfen hatte, stellte der Sender unter großen Zuschauerprotesten "Steimles Welt" ein.
Unter dem Titel "Heute ich! Morgen Du ...?" lädt Steimle nun zu einer "Mutmachveranstaltung" nach Dresden folgendermaßen ein: "Keine Angst haben, frei und vor allem unabhängig denken dürfen. Meinungen sagen, Meinungen aushalten. Dafür sind Menschen 1989 auf die Straße gegangen, unter vielen anderen auch Uwe Steimle. Heute, nach 30 Jahren, werden Künstler schon wieder angefeindet, stigmatisiert, indirekt an den Pranger gestellt. Denkkorridore, Denkgeländer erinnern zunehmend an längst vergangene Zeiten, die wir überwunden glaubten."
Seit zwanzig Jahren wählen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT "Sprachwahrer des Jahres", um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Auszeichnung erhielten bisher beispielsweise Sebastian Kurz (2018), Frank Plasberg (2012), Papst Benedikt XVI. (2005) und Reiner Kunze (2002). Die DEUTSCHE SPRACHWELT hat seit 2003 jedes Jahr auf der Leipziger Buchmesse ausgestellt.
Quelle: Deutsche Sprachwelt (ots)